Erdbeben in Syrien und der Türkei
Richtig spenden – so geht’s
Münster
Die Bilder aus dem Erdbebengebiet in Syrien und der Türkei wecken bei den Menschen in Deutschland eine große Bereitschaft zu spenden. Doch nicht alle Wege führen auch in das Katastrophengebiet. Das gilt es beim Spenden zu beachten.
Rebecca Winkels, Pressesprecherin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Berlin, sagt: „Am besten helfen den Menschen in der Türkei und Syrien Geldspenden.“ Bei Sachspenden sei nicht zu garantieren, „wie die vor Ort ankommen, wo sie ankommen und in welchem Zustand sie dort ankommen“. Gut gemeinte, aber nicht organisierte Lieferungen könnten die Arbeit behindern, weil sie Transport und Sortierkapazitäten verbrauchen.
„Geldspenden sind deutlich effektiver“, sagt Winkels. Das DRK arbeite mit dem Roten Halbmond zusammen. Die Mitarbeiter vor Ort würden sich gut auskennen, hätten Erfahrung und Kontakte vor Ort. Sie setzten die Mittel ein, wo sie wirklich gebraucht würden. Sie wüssten auch, welche Güter vor Ort oder in der Umgebung gekauft werden und welche aus dem Ausland entweder per Flugzeug oder per Lastwagen ins Land gebracht werden können.
Liste mit Namen, Adressen und Kontonummern
Weiterer Vorteil von Geldspenden ist nach Angaben des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI), dass Hilfsorganisationen sie flexibler und effizienter einsetzen könnten. Sachgüter sollten nur gespendet werden, wenn seriöse Organisationen gezielt um sie bitten – oder wenn diese Bitte von Betroffenen kommt, die den jeweiligen Spendern persönlich bekannt sind und wenn der schnelle, sichere Transport dorthin gewährleistet ist.


Das DZI hat eine Liste mit Namen, Adressen und Kontonummern von Organisationen zusammengestellt, die zu Spenden zugunsten der Erdbebenopfer aufrufen und die alle das DZI-Spenden-Siegel als Zeichen besonderer Förderungswürdigkeit tragen. Die Datei ist für die am besten zu finden, die auf der Seite www.dzi.de unter dem Stichwort „Türkei“ suchen.
Rebecca Winkels, Pressesprecherin des DRK
Tipp: Hilfsorganisationen genau überprüfen
Das DZI rät, vor einer Überweisung sicherzustellen, dass die betreffende Hilfsorganisation die nötige Kompetenz besitzt. Sie müsse sich mit den Bedingungen vor Ort auskennen, dort über gut funktionierende Kontakte verfügen und sich mit den Behörden und anderen Hilfsorganisationen vor Ort gut abstimmen.
Trittbrettfahrer nutzen Katastrophen, um zu Spenden aufzurufen. Um ihnen nicht auf den Leim zu gehen, können Spenderinnen und Spender jede infrage kommende Organisation mit Hilfe des DZI überprüfen.
Wer auf Spendenaufrufe bei Facebook, Instagram und Spendenplattformen im Netz reagiert, geht ein höheres Risiko ein, dass seine Spenden verloren gehen. Bei ihnen fehlt es laut DZI an „sicheren Auswahlmechanismen“. Darum sollten Privatpersonen oder Firmen nur Geld bekommen, wenn Spender sie persönlich kennen und ihnen vertrauen.
Die „Aktion Deutschland Hilft e.V.“ bittet mit folgendem Konto um Spenden:
IBAN: DE62 3702 0500 0000 1020 30,
Bank für Sozialwirtschaft,
Stichwort: Erdbeben Türkei und Syrien.