Hemelter Bach
„Es hat fürchterlich gestunken“
Rheine. Karl Harenbrocks Grundstück an der Bernhardstraße im Stadtteil Südesch grenzt direkt an den Hemelter Bach. Und deshalb merkt er immer sehr schnell, wenn irgendetwas mit dem Bach nicht in Ordnung ist. Und am Mittwochmorgen war etwas nicht in Ordnung. „Es hat fürchterlich gestunken, das Wasser war ganz grünlich-trüb und Schaumflocken trieben auf der Oberfläche“, erzählt der 77-jährige Rentner. „Ich hab sofort gedacht: Da hat einer illegal Gülle in den Bach eingeleitet. Vielleicht aus Rodde, da ist ja noch viel Landwirtschaft. Im Frühjahr kommt das häufiger mal vor.“ Am Mittwochmorgen um sieben Uhr hatte Karl Harenbrock die Verunreinigung entdeckt und sofort die Stadtwerke benachrichtigt. „Bislang war uns davon nichts bekannt, aber wir gehen der Sache nach“, reagierte auf Anfrage Dieter Woltring, Leiter Technik der Energie- und Wasserversorgung der Stadtwerke für Rheine. Er wies darauf hin, dass der Hemelter Bach ein sehr großes Einzugsgebiet habe, zum größten Teil landwirtschaftliche Nutzfläche. Und weil ein Teil des Trinkwasser für Rheine auch aus dem Hemelter Bach gewonnen wird, werden die Wasserqualität und besonders der Nitratgehalt besonders streng kontrolliert. Verstöße können mit einem empfindlichen Bußgeld geahndet werden. Der Hemelter Bach ist ein 33,9 Kilometer langer Nebenfluss der Ems. Im Oberlauf heißt er Floethe, später Bevergerner Aa und auf Rheiner Gebiet Hemelter Bach. Auf seinem Weg in die Ems fließt er unter anderem durch Riesenbeck, Bevergern und Rheine. Das zur Trinkwasseraufbereitung benötigte Wasser wird dem Hemelter Bach in einem Wasserschutzgebiet östlich des Flughafens Eschendorf entnommen. Neben diesem Wasserwerk rechts der Ems betrieben die Stadtwerke noch zwei weitere Wasserwerke in Neuenkirchen und Wettringen. Sie versorgen insgesamt 97000 Menschen im Raum Rheine mit Trinkwasser.
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