Ist der Ölkäfer eine Gefahr?
Fachmann gibt Entwarnung
Tecklenburger Land
Zahlreiche Medien haben in den vergangenen Tagen über den Ölkäfer berichtet. Das giftige Insekt breite sich in Deutschland und auch in NRW aus, heißt es. Kommt der Krabbler auch im Tecklenburger Land vor? Und droht von ihm womöglich Gefahr?
Thomas Starkmann kann zunächst einmal beruhigen. Der Mitarbeiter der Biologischen Station des Kreises in Tecklenburg sagt, dass weder ihm noch seinen Kolleginnen und Kollegen aufgefallen sei, dass in diesen Wochen ungewöhnlich viele der auch Maiwurm genannten Tiere unterwegs sind. Der Fokus des Teams liege zwar keineswegs darauf, den Käfer im Auge zu haben. Aber da man viel draußen unterwegs sei, wäre ein starker Anstieg der Population sicher nicht unbemerkt geblieben.
Der Fachmann erinnert daran, dass der schwarzblau schimmernde Sechsbeiner 2020 erst Insekt des Jahres gewesen ist. Er gilt als gefährdet und bevorzuge, so Starkmann, „magere Lebensräume“, also sandige, offene Böden. Die gebe es hier und da auch im Tecklenburger Land, seien aber alles in allem eher rar gesät. Und in den meisten Gärten fühle sich der Ölkäfer sicher auch nicht wohl, betont der Mitarbeiter der Biologischen Station und fügt beispielhaft hinzu: „Mit einem dichten Rollrasen kommen sie sicher nicht zurecht.“
Trifft man daheim doch auf den Käfer, sei das eher als gutes Zeichen zu werten, fährt Starkmann fort. Denn das deute wiederum darauf hin, dass auch andere eher seltene Tiere wie etwa die Wildbiene an den entsprechenden Stellen ein Zuhause gefunden haben, der heimische Garten somit ein wertvoller Lebensraum ist.
Klar ist, dass der Ölkäfer über ein sehr wirksames Gift verfügt, das theoretisch auch für den Menschen gefährlich werden kann. Aber eben eher theoretisch. Thomas Starkmann sagt, wer den Käfer entdecke, solle in schlicht in Frieden lassen. Aggressiv sei er keineswegs und sondere nur bei Gefahr sein Gift ab. Das Risiko dieses dann auch noch aufzunehmen, ist seiner Meinung mehr als gering.
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