Infizierte Wildvögel in Lüdinghausen
Geflügelpest steht vor der Tür
Lüdinghausen/Delbrück
In Delbrück bei Paderborn wurden bereits die ersten 122.000 Tiere getötet, am Dienstag meldete der Kreis Coesfeld, dass dort Wildvögel mit dem Virus entdeckt wurden. Nun haben die Behörden die ersten Sicherheitsmaßnahmen ergriffen.
Im Kreis Coesfeld macht sich offenbar die Geflügelpest breit. Bei einer vergangenen Woche verendeten Wildgans, die am Klutensee in Lüdinghausen gelegen hatte, wurde das Virus der „Aviären Influenza“ nachgewiesen. Das berichtete der Kreis Coesfeld am Montag.
Es gebe weitere Hinweise auf verendetes Wild- und insbesondere Wasservögel unter anderem im Stadtgebiet Lüdinghausen und in Rosendahl-Darfeld. An der Burg Vischering seien ebenfalls drei tote Wildgänse gefunden worden. Einer der Kadaver sei direkt ins Labor geschickt geworden.
Forderung an Geflügelhalter
Die Behörde empfiehlt allen Geflügelhaltern, ihre Tiere ab sofort nur noch in geschlossenen Ställen oder hinter Schutzvorrichtungen zu halten. Sie fordert alle Geflügelhalter auf, ihre getroffenen Maßnahmen in Sachen Biosicherheit zu kontrollieren, um zu verhindern, dass ihre Tiere an dem Virus erkranken. Hausgeflügel dürfe nur an den Stellen gefüttert und getränkt werden, die für Wildgeflügel unerreichbar sind.
In Delbrück im Kreis Paderborn ist die Pest bereits auf einem Hof zur Aufzucht von Junghennen nachgewiesen worden. Nach Anordnung des Kreisveterinäramtes seien rund 122.000 Tiere aus dem Bestand gekeult worden, teilte das Landwirtschaftsministerium in Düsseldorf am Montag mit.
Video in Kooperation mit dem WDR
Kreisveterinäramt lässt in Delbrück 122.000 Tiere töten
Das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit hatte den Ausbruch der Tierseuche bestätigt. Zugleich hat der Kreis Paderborn Maßnahmen erlassen, um weitere Ansteckungen zu unterbinden. Er zog um den betroffenen Betrieb eine Schutzzone im Umkreis von drei Kilometern und eine Überwachungszone im Umkreis von zehn Kilometern. In diesen Bereichen dürfen Geflügel, Geflügelfleisch, Eier, Futter, Dung und Einstreu aus dem Stall nicht aus dem Bestand heraus und nicht hinein gebracht werden. Zudem muss Geflügel in den Ställen bleiben.
Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen erklärte: „Deutschland und Europa erleben seit Oktober 2020 die bisher schwerste Seuchenlage der aviären Influenza“. Das nachgewiesene Virus sei äußerst aggressiv und mit großem Leid für die betroffenen Tiere verbunden, sagte die CDU-Politikerin.
Nähere Informationen unter www.kreis-coesfeld.de
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