Kommunalwahl 2020 in NRW: Münster
Todeskino schaltet vor Stichwahl auf Angriffsmodus
Münster
Markus Lewe (CDU) oder Peter Todeskino (Grüne) – wer wird Münsters Oberbürgermeister? Die Zeit bis zur Stichwahl am übernächsten Sonntag könnte intensiv werden. Todeskino hat bereits in der Wahlnacht auf Angriffsmodus geschaltet.
Die nächsten knapp zwei Wochen könnten harzig werden. Der grüne Oberbürgermeisterkandidat Peter Todeskino schaltete bei aller Freude über sein überraschend gutes Ergebnis (28,5 Prozent) sofort auf den Angriffsmodus. Amtsinhaber Markus Lewe (CDU) warf er noch während der langen Wahlnacht im Rathaus einen „Einschläferungswahlkampf“ vor. Man könne sich nicht immer wegducken, man müsse auch Initiative ergreifen und Wahlkampf machen. Sich der Diskussion zu entziehen, sei schädlich, griff Todeskino an. Zack, das saß! Und: Die Grünen hätten die Themen mit der Verkehrswende und der Klimaneutralität gesetzt und nicht wie die CDU mit Rinderschmorbraten geworben.
Balsam für Lewes Seele war zur gleichen Stunde der minutenlange Applaus der Parteimitglieder im Rathaussaal. „Bei dieser Stimmung mache ich mir null Sorgen mit Blick auf den übernächsten Sonntag“, sagte er.
Lewe freut sich über Wahlergebnis
Der CDU-Spitzenkandidat freute sich angesichts 44,6 Prozent über das „mit Abstand beste Ergebnis“. Sein Seitenhieb in Richtung Grüne: Er setze auf eine „Politik der Angebote, nicht der Verbote und der Ideologie“. Das Versprechen der Grünen, die Innenstadt bis zum Jahr 2025 autofrei zu gestalten, hatte den Wahlkampf zugespitzt. Geschadet hat es den Grünen, die nur gut zwei Prozentpunkte hinter der CDU liegen, allerdings nicht.
OB-Amtszeit beginnt im November
Die aktuelle Amtszeit von Oberbürgermeister Markus Lewe endet am 31. Oktober. „Bei der Stichwahl in knapp zwei Wochen wird entweder ein politischer Wettbewerber zum Oberbürgermeister gewählt, der dann ab 1. November 2020 die Verantwortung übernimmt, oder die Münsteranerinnen und Münsteraner sprechen mir erneut das Vertrauen aus, und ich bleibe Oberbürgermeister von Münster“, wird Lewe in einer Mitteilung der Stadt zitiert. Eine Stichwahl wird erforderlich, wenn alle Bewerber unter 50 Prozent bleiben. „Ich habe diese Bedingungen nicht zu kommentieren, sondern mich ihnen zu stellen“, so Lewe.
Lewe bezeichnet Wahlkampf als fair
In einer von der Stadt am Montag veröffentlichten Pressemitteilung bezeichnet Lewe den Kommunalwahlkampf als fair. Er habe mit den anderen Spitzenkandidaten verabredet, fair miteinander umgehen zu wollen. „Nach meinem Eindruck haben sich alle sehr weitgehend daran gehalten“, wird Lewe zitiert.
Gleichwohl kritisiert Todeskino die Reise Mitte der Woche nach Rom. Der Bundespräsident hatte Lewe, der Vizepräsident des Deutschen Städtetages ist, gebeten ihn zu begleiten. Todeskino sieht die Ehre, vermisst aber Lewes Konzentration auf Münster und die Stichwahl. „Ich finde, ein noch amtierender OB hat vor Ort zu sein und die Dinge hier zu regeln“, so Todeskino.
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