Kostenlose Musiknacht ersetzt die „Kneipen-Nacht“
Auf zu neuen Ufern
Gronau
Die Kneipennacht war von Beginn an ein fester Bestandteil des Gronauer Jazzfests. Vor allem die Bahnhofstraße verwandelte sich alljährlich in die Bourbonstreet des münsterländischen New Orleans. Doch die Zeiten haben sich geändert.
„Auf zu neuen Ufern“ hieß es daher auch im Herbst vergangenen Jahres, als im Kulturbüro die ersten vorsichtigen Planungen für das 34. Jazzfest begannen. Den Organisatoren war klar geworden, dass die „Kneipen-Nacht“ nicht mehr wie bisher stattfinden kann. Grund war zum einen die schlichte Tatsache, dass das Kneipensterben in Gronau zugeschlagen hat. Die Kneipenszene in der Innenstadt ist erheblich ausgedünnt.
Außerdem machen die zahlreichen Baumaßnahmen in der Gronauer Innenstadt das Wochenend-Bühnenprogramm nahezu unmöglich. Ein anderes Konzept musste für den Freitagabend her. Mit zusätzlicher Unterstützung des Generalsponsors Klaas + Kock wird in diesem Jahr ein Neuanfang an einer neuen Stelle gewagt: Veranstaltungszentrum der Musiknacht am 6. Mai wird der Festplatz vor der Bürgerhalle sein. Eingeschlossen sind die Bürgerhalle selbst, Duesmann’s Spinnerei und „Cook’n‘Roll“.
Zwölf Bands
Insgesamt zwölf Bands werden die Besucherinnen und Besucher in den unterschiedlichsten stilistischen Richtungen unterhalten. „Sahnehäubchen“: Der Zugang an diesem Abend ist kostenlos.
In der Bürgerhalle wird vom tanzbaren Dixieland mit den französischen „Mama Shakers“ über ein swingendes Programm der niederländischen Formation „Jumpin‘ Jive“ bis hin zum flirrenden Programm der „Sazerac Swingers“ mit ihrer aufgepeppten Interpretation des New Orleans Jazz angeboten. Die Umbaupausen gestaltet die niederländische Brassband „Brassta la Vista“.
Wer es lieber intimer und überschaubarer möchte, wird sich im „Cook’n‘Roll“ sicherlich zu Hause fühlen. Hier konzertieren „The Ugly Twins“ mit ihren Bluesinterpretationen und danach „The Magic Boogie Show“ mit einer geballten Ladung Rhythm‘n‘Blues und Boogie.
Großartiges musikalisches Potpourri
Gleich nebenan in „Duesmann’s Spinnerei“ wird’s deutlich heftiger, wenn die „Soulfamiliy“ mit Mr. Big Fat Mad Moose und seinen zwölf Bandmitgliedern das gesamte Repertoire der „Blues Brothers“ auf die Bühne bringt. Das Programm dort beschließt ab 22.30 Uhr die traditionsreiche „Blues Company“ mit ihrem Bandleader Toscho Todorovic, der übrigens 1982 sein erstes Konzert in Gronau spielte.
Auf dem eigens hergerichteten Festplatz gibt es neben einem hervorragenden gastronomischen Angebot zwei weitere „Bühnen“, auf denen sich im Wechsel drei Brassbands (die Red Jackets Jazzband, Mr. Brassident und die May Day Jazzband) sowie die Sambaformation „Escuta!“ tummeln werden.
„Es dürfte also alles angerichtet sein für ein großartiges musikalisches Potpourri, das der gesamten Bandbreite der musikalischen Ausrichtung des Jazzfests Gronau entspricht“, ist sich das Team des Kulturbüros sicher.
Gäste aus den Städten und Gemeinden entlang der Bahnlinie Münster-Gronau können aufgrund eines Angebots der Deutschen Bahn ab 1.06 Uhr am Samstag vom Bahnhof Gronau aus mit einem Sonderzug die Heimreise antreten.
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