Kulturprojekt für Zehn- bis 14-Jährige
Der Kulturrucksack verleiht Flügel
Gronau/Ahaus/Heek
Kinder und Jugendliche im Alter zwischen zehn und 14 Jahren in Gronau, Ahaus und Heek sind die Zielgruppe eines neuen Kulturprojekts. Es ist niedrigschwellig, spannend, abwechslungsreich und kostenlos. Titel: Kulturrucksack. Wir schnüren ihn auf.
Ein vollgepackter Rucksack kann eine wahre Last sein. Es sei denn, es handelt sich um den Kulturrucksack. Dessen Inhalt verleiht nämlich – im übertragenen Sinn – Flügel. Er regt an, kreativ zu werden. Sich mit anderen zusammenzutun und was auf die Beine zu stellen. Etwas, das die Welt vielleicht noch nie gesehen hat.
„Kulturrucksack“ lautet der Name eines landesweiten Projekts für Zehn- bis 14-Jährige. Gronau, Ahaus und Heek nehmen in diesem Jahr gemeinsam erstmals daran teil. In Gronau haben die Jugendzentren, die FBS, Kulturbüro und Rock’n’Popmuseum den Rucksack gepackt. Die Leitungen der Jugendzentren, wie Tessa Kloep von der „Luise“, haben das Ohr ganz nah an den Kindern und Jugendlichen. Sie wissen, was bei den potenziellen Rucksack-Touristen in Sachen Kultur gefragt ist. Aber was ist nun drin? Packen wir ihn doch mal aus, diesen Rucksack:
Obenauf liegt ein Stück Wand. Das einmal grau war, jetzt aber in bunten Farben leuchtet. Es steht für einen Graffiti-Workshop, der vom 16. bis 19. März im Gronauer Jugendzentrum St. Josef stattfindet. Ziel dieses Angebots ist es, mit Farbspraydosen langweilige Wände zu verschönern. Zum Schluss soll ein großes Wandbild in einem zentralen Raum des Jugendzentrums gesprüht werden. Die jugendlichen Teilnehmenden werden mitbestimmen, welches Motiv ausgesucht wird. Am 4. August wird es übrigens einen weiteren Graffiti-Workshop in der „Luise“ geben.
Kulturrucksack NRW
Ein Manga-Buch kommt aus dem Rucksack zum Vorschein: Am 5. und 6. April kann die Zielgruppe lernen, eigene Mangas, Anime oder Comics zu gestalten. Unter Anleitung der Rapschool NRW zeichnen die Kids ihre ersten Entwürfe, kolorieren sie und erwecken sie zum Leben. Techniken und Stilmittel werden vermittelt.
Was ist das? Eine kleine Kistentrommel! „Die Cajón – das kleinste Schlagzeug der Welt“ lautet das dazugehörige Angebot. Am 13. April wird Andreas Hermjakob den Kursus leiten, in dem eine Cajón gebaut wird. Danach geht es in die Innenstadt für einen kleinen Drumcircle-Auftritt. Dazu ist eine Anmeldung bis zum 30. März im Rock’n’Popmuseum erforderlich.
Graffiti, Trommeln, Musik, Bühne, Fotografie
In einer Seitentasche des Rucksacks befinden sich ein Mikrofon und ein Scheinwerfer: Wer Lust hat, eigene Texte oder Songs zu schreiben (oder gemeinsam in einer Gruppe) und sie auf einer Bühne zu präsentieren, sollte Teil von „Moving Words“ werden! Hier werden die „Kraft der Wörter“ mit der „Körperlichkeit des Theaters“ kombiniert. Ziel ist eine neue musikalische Geschichte. Der Workshop läuft vom 6. Mai bis zum 21. Oktober samstags (außer in den Ferien) in der Familienbildungsstätte Gronau. „Wir haben schon vier Anmeldungen“, freut sich der Gronauer Musiker Dennis Buss, der den Workshop gemeinsam mit der Theaterpädagogin Bianca Austermann leitet. „Was da entstehen wird – ob ein Musical oder etwas anderes –, wissen wir noch nicht. Wir haben keinen festgelegten Fahrplan, sondern sprechen das mit den jungen Leuten ab.“
Einer, der sich für „Moving Words“ schon angemeldet hat, ist Tim. Der hat schon gewisse Erfahrung mit der großen Bühne: Er trat 2022 im Rahmen der „Voice Kids“ im Fernsehen auf. „Ich finde es cool, dass es am Schluss eine Show gibt, in der man alles zeigen kann, was man gelernt hat“, sagt er.
Im Rucksack liegt außerdem eine Fotokamera. Sie steht für den Workshop „Bewegt und kreativ“. Darin werden am 11. und 12. August wichtige Ratschläge und Tipps für selbst gemachten Fotos – sei es mit Kamera oder Smartphone gemacht – vermittelt. Bewegte Motive stehen im Fokus, die mit kreativen Ideen in Szene gesetzt werden sollen.
Ist der Rucksack leer? Einmal umkippen: Ah, eine dicke Lupe fällt heraus: Ein Utensil, das für einen Detektiv steht. „Dem Verbrechen auf der Spur“ heißt ein Workshop, der vom 2. bis 6. Oktober im Eper Jugendzentrum Stop angeboten wird. Unter Anleitung von Profis kreieren die Kinder und Jugendlichen dort einen eigenen Escape Room. Kreative und kühle Köpfe sind gefragt, um bei der Jagd nach kriminellen Kunstliebhabern verschiedene Fährten zu inszenieren und Lösungsansätze zu erschaffen. Nach dem Workshop bleibt der Escape Room für mehrere Wochen bestehen, um Familien und Interessenten einen Besuch zu ermöglichen.
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