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Herbstkonzert des Gronauer Männerchores

Die „älteste Boygroup der Welt“

Gronau

Gut besucht war das Herbstkonzert des Gronauer Mänerchors von 1877 in der Aula des Gymnasiums.

Norbert Diekmann

Der Gronauer Männerchor unterhielt sein Publikum mit einer bunten Mischung populärer Lieder. Foto: Norbert Diekmann

Gut besucht war das Herbstkonzert des Gronauer Männerchors von 1877 in der Aula des Gymnasiums.

Der Chor unter Leitung von Dietmar Schultz wurde am Flügel vom Ochtruper Kantor Thomas Lischik begleitet. Außerdem wirkte der niederländische Saxofonist und Flöten-Solist Peter van den Broek mit.

In seiner launigen, teilweise gereimten Begrüßung teilte Moderator Rob Gijselaar mit, dass der Chor dreistimmig singen werde: Tenor, Bass und „Mittelstimme“. Er gab auch den Zeitplan bekannt: zweimal 40 Minuten, 15 Minuten Pause: „Dann dürft ihr nach Hause gehen.“

Wer bei dem 140 Jahre alten Männerchor mit etwa gleich altem Liedgut gerechnet hatte, sah sich getäuscht. Das Repertoire des Abends bestand aus einer bunten Mischung von bekannten und auch weniger bekanten Melodien aus Musicals, Schlagern und modernen Songs. Die Auswahl war offensichtlich nach dem Geschmack des Publikums, das mitging und gelegentlich den Rhythmus auch mitklatschte.

Mit einem Saxofon-Solo eröffnete Peter van den Broek beide „Halbzeiten“ des Konzerts. Mit der Leitmelodie aus dem „Phantom der Oper“ wurde eine angemessene Atmosphäre für Titel von Udo Jürgens, den Puhdys und aus dem Musical „Tabaluga“ von Peter Maffay geschaffen. Nach der Pause sorgte der Saxofonist mit Udo Lindenbergs „Sonderzug nach Pankow“ für neuen Schwung.

Überflüssig zu sagen, dass die „Kontrollfrage“ des Moderators Rob Gijselaar nach dem Urheber des Stücks aus dem Publikum heraus vielstimmig und richtig beantwortet werden konnte. Nach den Puhdys im ersten Abschnitt trug der Chor auch im zweiten Teil einen Titel aus der Werkstatt einer ostdeutschen Band vor: „Über sieben Brücken“ von der Gruppe Karat, bekannt geworden durch Peter Maffay, wurde ebenso eifrig beklatscht wie die anderen Titel, bis hin zu dem besinnlichen „Ich glaube“ von Udo Jürgens.

Zwischen den zwei Auftritten des Chors nach der Pause glänzte Peter van den Broek mit Titeln von Robbie Williams und George Gershwin erneut als Saxofonist. In seinem Schlusswort fand Dirigent Dietmar Schultz lobende Worte für die, wie er meinte, „älteste Boygroup der Welt“.

Zuvor hatte der Vorsitzende des Männerchors, Ditmar Grett, kräftig die Werbetrommel gerührt, um neue Mitsänger zu gewinnen. Natürlich sei an dem plattdeutschen Sprichwort vom Singen als Vorwand fürs Saufen nichts dran, wenn man sich allwöchentlich zum geselligen Üben der Lieder treffe. Und er appellierte an die Damen im Publikum, ihre Männer zu motivieren, sich im Chor zu engagieren.

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