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Kooperation der SkF-Ortsverbände Gronau und Ahaus zum Thema „Häusliche Gewalt“

Die Opfer bleiben häufig stumm

Gronau

Die Ortsverbände Gronau und Ahaus-Vreden des Sozialdiensts katholischer Frauen (SkF) arbeiten seit Anfang dieses Jahres zusammen, um am Standort Gronau die Angebote im Bereich der Bekämpfung der häuslichen Gewalt effektiv zu vernetzen. Dadurch soll der Wirkungsgrad des bestehenden Angebotes erhöht werden.

wn

Hildegard Bancken, Gudrun Schemitzek und Margret Keck-Brüning vom SkF mit dem Flyer, der auf Häusliche gewalt aufmerksam machen soll.

„Viele Menschen arbeiten in Gronau äußerst engagiert an der Bekämpfung häuslicher Gewalt“heißt es in einem bericht des SkF. Dennoch sei dies kein Grund zum Zurücklehnen und Ausruhen. Nach wie vor passierten täglich zu viele Fälle von häuslicher Gewalt. Jede dritte Frau habe mindestens einmal in ihrem Leben körperliche oder sexuelle Partnerschaftsgewalt erlebt. Betroffen sind Frauen aller sozialer Schichten. Dazu gehören Übergriffe, Prügel, Kontrolle, Drohungen, Beschimpfungen und soziale Isolation.

„Die Opfer bleiben immer noch viel zu häufig stumm – aus Scham, aus Angst vor Gerede oder weiterer Gewalt. So bleiben viele betroffene Frauen ohne Hilfe und die Macht der Täter bleibt“, so der SkF.

Eine Kultur des Hinsehens müsse sich etablieren. Die Menschen müssen sensibilisiert werden, Anzeichen für häusliche Gewalt in ihrem Umfeld wahrzunehmen und befähigt werden, Hilfe zu holen. Nur so kann es zukünftig zu einer Verhinderung von häuslicher Gewalt kommen und somit die Unterstützung für Betroffene, gelingen.

Das SkF-Mitarbeiterinnenteam möchte sich dafür hier in Gronau stark machen. „Unser Anliegen ist es, häusliche Gewalt gegen Frauen und Kinder abzubauen und den Betroffenen gute und professionelle Hilfeangebote und Unterstützungsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen.“

Für Frauen in gewaltbelasteten Paarbeziehungen liege die Schwelle, sich an zuständige Stellen des Hilfesystems zu wenden, oft sehr hoch. „Wir setzen uns für ein gewaltfreies Leben von Frauen und Kindern ein“, so die Mitarbeiterinnen.

„Gronau ist keine heile Welt. Wir möchten das Thema Häusliche Gewalt in Gronau aus der Tabuzone holen. Gronau ist bunt, und auch unter den Frauen mit Migrationshintergrund gibt es häusliche Gewalt. Wir wollen dazu beitragen, die Wachsamkeit zu schärfen und wirksame Maßnahmen und Aktivitäten gegen häusliche Gewalt entwickeln.“

Ein nun entwickeltet Flyer ist hier ein erster Schritt, um auf das Thema aufmerksam zu machen. Projekte werden folgen. Das erste Projekt, ein Erst-Orientierungsgespräch für Frauen mit einer Rechtsanwältin startet (wie berichtet) in diesem Monat. Weitere Projekte sind angedacht.

Für weitere Informationen stehen die Mitarbeiterinnen an der Laubstiege 13a,   817340 oder 8137355, E-Mail: frauenschutzwohnung@skf-gronau.de; gewaltschutzberatung@skf-ahaus-vreden.de zur Verfügung.

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