Wohnen mit Hospizcharakter
Eper Verein Josef-Haus sucht Kooperationspartner
Epe
Die Pläne und das Nutzungskonzept für das Gebäude sind überarbeitet, die Bauvoranfrage ist – im zweiten Anlauf – genehmigt, die Finanzen stimmen die Mitglieder hoffnungsfroh. Dennoch wird der Eper Verein Josef-Haus die selbstgestellte Aufgabe allein nicht stemmen können. Das wurde am Dienstagabend während der Mitgliederversammlung im Kastanienhof deutlich.
Der Verein will eine Einrichtung für gemeinschaftliches Wohnen mit Hospizcharakter errichten. Das Josef-Haus soll somit eine Versorgungslücke schließen. Menschen, die lebensbedrohlich erkrankt sind, aber weder in einer Altenpflegeeinrichtung noch in einem Hospiz adäquat aufgehoben wären, sollen dort wohnen und versorgt werden.
In dem zentrumsnahen Gebäude soll eine Art Wohngemeinschaft für bis zu zwölf Menschen entstehen. Sie können in dem Gebäude ambulant auf alle notwendigen qualifizierten Dienste zurückgreifen – von Pflege über Ärzte bis hin zur Seelsorge. Es existiert eine enge Vernetzung mit den in Gronau und Epe vorhandenen Diensten. Personal soll rund um die Uhr anwesend sein.
Die bisherigen Umbaupläne wurden modifiziert. Im Erdgeschoss des dreistöckigen Gebäudes sollen sechs Wohnungen entstehen, jede etwa 25 Quadratmeter groß (einschließlich Nasszelle). Außerdem gibt es einen Gemeinschaftsraum und eine kleine Küche. Auch im ersten Obergeschoss entstehen sechs kleine Wohnungen – vier davon sogar mit Balkon. Die sollen zunächst an Studenten vermietet werden, erläuterten die Vorsitzende Anneliese Terlinde und ihr Stellvertreter Gerhard Hendrikson. Sie rechnen damit, dass anfangs die volle Kapazität des Hauses noch nicht für den eigentlichen Zweck genutzt wird. Im Dachgeschoss entsteht eine große Studiowohnung. Die Mieterlöse finanzieren einen Teil der Aufwendungen, die beim Betrieb des Hauses entstehen.
Und die sind gewaltig. Allein die „Rund um die Uhr“-Präsenz verursacht hohe Personalkosten. Zwar sind Fördergelder – unter anderem der „Aktion Mensch“ – beantragt. „Dennoch brauchen wir einen Kooperationspartner beim Umbau und beim Unterhalt“, sagte Anneliese Terlinde. „Unsere Funktion wird die sein, als Förderverein die Kosten zu reduzieren.“ Der bisherige Kassenbestand ist erfreulich, so Hendrikson. Durch zahlreiche Zuwendungen (auch hohe Einzelspenden) verfügt der Verein über Mittel im sechsstelligen Bereich. „Die Pfandbon-Aktion bei den K+K-Märkten hat uns allein 2400 Euro eingebracht“, freut sich Anneliese Terlinde.
Bei der Suche nach Kooperationspartnern gebe es Fortschritte. So wurde mit dem Geschäftsführer des St.-Antonius-Hospitals bereits gesprochen. „Er war nicht abgeneigt“, so Anneliese Terlinde. Allerdings müssen die Gremien des Hospitals beteiligt werden. Außerdem steht ein Gespräch mit dem Caritas-Verband an. Auch der Kirchenvorstand von St. Agatha soll einbezogen werden.
Der Verein – er zählt derzeit rund 30 Mitglieder – würde sich übrigens über weitere Mitstreiter freuen, die das Pilotprojekt unterstützen.
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