Aktion „Fietsmaatjes“
Geld verdienen mit Fahrradfahren
Enschede
Für Arbeitnehmer in Twente lohnt es sich künftig auch finanziell, mit dem Fahrrad zu ihrer Arbeitsstelle zu fahren. Sie werden für jeden Tag, an dem sie zur Arbeit fietsen, belohnt.
Mit der Aktion „Fietsmaatjes“ (auf Deutsch „Fahrradkumpel“) sollen Kollegen einander anspornen, in die Pedale zu treten. Für jeden Tag erhalten sie einen Obolus. Durch die Aktion soll die Autonutzung im Berufsverkehr reduziert werden, berichtet die Provinzverwaltung Overijssel.
Es funktioniert folgendermaßen: Ein erfahrener Radler (Buddy) stellt ein Team aus bis zu vier Kollegen zusammen, die bislang mit dem Auto zur Arbeit kommen. Sowohl der Buddy als auch die Teilnehmer erhalten eine Belohnung: Der Buddy einen Euro, die Umsteiger 35 Cent – pro Arbeitstag und gefahrenen Kilometer zwischen Wohnung und Arbeitsplatz. Und das sogar steuerfrei.
Projektleiter René Teeuwen: „Radfahrende Mitarbeiter bieten viele Vorteile für Unternehmen. Die Radler sind nicht so oft krank wie Nicht-Radler. Das macht im Schnitt ein bis zwei Tage pro Jahr aus. Radfahren ist gesund, gut für die Umwelt – und man kann sogar bares Geld damit verdienen.”
Auf fünf Monate angelegt
Ein Pilotprojekt ist bereits bei 40 Unternehmen in Twente durchgeführt worden. Nun wird es auf die gesamte Region Twente erweitert. Sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber müssen sich im Internet anmelden. Start der eigentlichen Aktion ist am 4. Dezember. Sie ist auf fünf Monate angelegt. Die Teilnehmer müssen an mindestens 17 Tage mitmachen, um Anspruch auf das Geld zu haben. Bis zu 85 Tage können im Aktionszeitraum geltend gemacht werden.
Auch nach Abschluss – das lehrte die Erfahrung des Pilotprojekts – nutzen die Arbeitnehmer viel häufiger das Fahrrad, um zur Arbeit zu kommen. „Es ist also nicht so, dass dann alle wieder ins Auto steigen“, sagte Teeuwen dem Twentsche Courant Tubantia.
Maßnahmen gegen Stau
„Fietsmaatjes“ gehört zu den Projekten von „Twente Mobiel“, mit denen die Spitzen im Berufsverkehr auf den Straßen in Twente gemindert werden. „Twente Mobiel“ ist eine Initiative der Provinz Overijssel, mit der eine bessere Auslastung des Verkehrsnetzes und damit eine bessere Erreichbarkeit erreicht werden sollen.
Ein weiteres Projekte ist „Tim weet het“ (Tim weiß es“): Livebilder von stark befahrenen Straßen in Twente werden auf einer Website gezeigt. Autofahrer können anhand der Bilder entscheiden, ob sie das Staurisiko in Kauf nehmen, später fahren, eine andere Strecke fahren oder auf alternative Verkehrsmittel umsteigen.
Thema Pendeln
Dienstrad: Wie Unternehmen Mitarbeitern günstig zu Fahrrädern verhelfen können
Verkehrsbelastung in Münster: B 51 und B 54 ächzen unter Pendlern
Belastung Pendeln: Stress bis zum Burn-out
Startseite