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Das Dysplasiezentrum Gronau hat sich bewährt

Gemeinsam gegen Gebärmutterhalskrebs

Gronau

Wenn auffällige Befunde eines Gebärmutterhals-Abstrichs abgeklärt werden müssen, bedeutete dies bislang für Frauen und Umgebung, dass sie eine weite Reise auf sich nehmen mussten. Das ist jetzt – dank einer Kooperation zwischen einer gynäkologischen Praxis und dem St.-Antonius-Hospital anders.

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Setzen sich gemeinsam für eine optimale Gebärmutterhalskrebs-Versorgung in Gronau ein (v.l.): Simone Husmann, Tserenchimeg Ganbaatar und Frauke Sonntag. Foto: St.-Antonius-Hospital

Abstriche vom Gebärmutterhals werden ein ganzes Frauenleben genommen. Doch was passiert, wenn das Ergebnis auffällig ist? Das Konzept der Abklärung unklarer Befunde und Abstriche am Gebärmutterhals hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert, heißt es in einer Mitteilung aus dem St.-Antonius-Hospital. Bereits beim ersten auffälligen Abstrich werden die betroffenen Frauen von ihren Frauenärzten zu einer sogenannten Abklärungs-Kolposkopie geschickt, das heißt, der Gebärmutterhals wird durch die Lupe ganz genau betrachtet, und gegebenenfalls werden Proben von auffälligen Stellen entnommen. Dies bedeutete in der Vergangenheit für Frauen aus Gronau, dass sie eine weitere Reise auf sich nehmen mussten, da diese Untersuchung in der Region nicht angeboten wurde.

Kooperation mit dem St.-Antonius-Hospital

Um den Zugang zu Diagnostik und Therapie wohnortnah zu optimieren, kooperiert die Gynäkologische Praxis unter der Leitung von Simone Husmann seit Ende letzten Jahres mit der gynäkologischen Abteilung des St.-Antonius-Hospitals.

In dieser Zeit wurden mehr als 100 auffällige Abstriche kolposkopiert – teils in der Klinik, teils in der Praxis – und circa 45 Patientinnen operativ behandelt.

„Ich möchte, dass Frauen in Gronau gut versorgt werden, dafür arbeite ich gerne“, sagt Simone Husmann, seit 2008 niedergelassene Gynäkologin, „um das zu erreichen, habe ich mich fortgebildet und das Kolposkopie-Diplom erworben.“

„Wir nehmen uns viel Zeit für Gespräch und Untersuchung, denn die Frauen kommen mit viel Angst und Sorgen zu uns“, sagt Tserenchimeg Ganbaatar, die sowohl als Gynäkologin in der Praxis Husmann aber auch als Oberärztin im St.-Antonius-Hospital tätig ist. „Viele Unklarheiten sind schon nach diesem einfachen Untersuchungsvorgang ausgeräumt, Frauen können beruhigt in die Obhut ihres Frauenarztes zurück“, ergänzt sie.

„Fast immer sind die Frauen nach diesem kleinen Eingriff geheilt“

Frauke Sonntag, leitende Abteilungsärztin der Gynäkologie des St.-Antonius-Hospital erklärt: „Bei einigen Patientinnen ergibt die Probe weiteren Handlungsbedarf, eine sogenannte ‚Konisation‘ steht an. Das heißt, der erkrankte Teil des Gebärmutterhalses wird in einer kurzen Vollnarkose ambulant entfernt. Fast immer sind die Frauen nach diesem kleinen Eingriff geheilt“, wird sie in einer Mitteilung des Hospitals zitiert.

Durch die gemeinsame Kooperation zur Dysplasie-Sprechstunde sind alle Voraussetzungen gegeben, Frauen auf höchstem Niveau zu behandeln. Alleine im Jahr 2020 wurden 120 Koloskopien durchgeführt.

„Wir haben die entsprechenden Weiterbildungen, die Geräte, das Know-how und die Erfahrung“, unterstreicht Frauke Sonntag. Tserenchimeg Ganbaatar ergänzt: „Wir stellen alle an Gebärmutterhalskrebsvorstufen behandelte Patientinnen in unserer interdisziplinären Tumorkonferenz vor. Häufig empfehlen wir nach erfolgreicher operativer Therapie zusätzlich die Impfung gegen HPV.“ Diese wiederum wird dann vom betreuenden Frauenarzt durchgeführt, der dann auch wieder die nachfolgende Krebsvorsorge übernimmt.

Betroffene Frauen können sich sowohl in der Praxis Husmann wie auch im St.-Antonius-Hospital beraten lassen.

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