Hebamme mit „Künstlernamen“

„Mama Ruth“ – diesen Namen muss man sich erarbeiten. Das hat Ruth Hendriks wahrlich getan: 45 Jahre lang war die 67-Jährige Hebamme auf der Geburtshilfestation am St.-Antonius-Hospital – darunter viele Jahre in leitender Funktion. Sage und schreibe 5965 Geburten hat sie in dieser Zeit begleitet, 2867 Mädchen und 3098 Jungen mit zur Welt gebracht. Kolleginnen aus ihrem Team haben sich aus Anlass ihrer Verabschiedung in den Ruhestand die Arbeit gemacht, diese beeindruckenden Zahlen aus dem Krankenhaus-Archiv zusammenzutragen. Doch die sind auch nur die halbe Wahrheit: „Insgesamt sind es über 10 000 Kinder, bei deren Geburt ich mit dabei gewesen bin“, verweist die in Enschede wohnende, gebürtig aus Südoldenburg stammende langjährige Hospital-Mitarbeiterin auf frühere Geburtshelferinnen-Tätigkeiten in Oldenburg, Nordhorn und Osnabrück. So kann man nur allzu gut nachvollziehen, dass Ruth Hendriks ihren „Künstlernamen“, so wurde es auf der Abschiedsfeier im Februar erwähnt, zu Recht trägt. Wohl niemand sonst in Gronau und Umgebung steht so sehr für Geburt, Schwangerschaft und Muttersein.