1. www.wn.de
  2. >
  3. Münsterland
  4. >
  5. Gronau
  6. >
  7. Körperlich wahrnehmbare Töne

  8. >

Zu Gast im Orgelmuseum

Körperlich wahrnehmbare Töne

Gronau

Bei einer Fahrt der Theatergemeinschaft und des Orgelbauvereins der Evangelischen Stadtkirche besuchten 50 Interessierte am Samstag unter der Führung von Manfred Meyer und Dr. Tamás Szőcs das Orgelmuseum und die Kirche Johannes-Baptist in Borgentreich.

wn

Bei einer Fahrt der Theatergemeinschaft und des Orgelbauvereins der Evangelischen Stadtkirche besuchten 50 Interessierte am Samstag unter der Führung von Manfred Meyer und Dr. Tamás Szőcs das Orgelmuseum und die Kirche Johannes-Baptist in Borgentreich. Das Orgelmuseum in Borgentreich ist die erste Einrichtung ihrer Art in Deutschland und wurde 1980 gegründet.

An erster Stelle steht die Veranschaulichung der Funktionsweise einer Orgel, dafür stehen sowohl historische Exponate als auch Funktionsmodelle zur Verfügung, allesamt zum anfassen, ausprobieren und zum lauschen. Neben den technischen Raffinessen ist eine Basspfeife von 9,80 Meter Länge, die im Treppenhaus aufgestellt, die ganze Höhe des Raumes in Anspruch nimmt, besonders beeindruckend. Diese Pfeife erzeugt einen tiefen Ton von 16 Hertz, der zwar an unterer Grenze des menschlichen Hörvermögens liegt, doch körperlich wahrnehmbar ist.

Die Besucher aus Gronau genossen zunächst die Führung des Museumleiters und Ortskantors Jörg Kraemer, der auch kompetent Fragen zu Technik, Funktion, Materialien, Herstellung und Kosten beantwortete. Den Interessierten und den Förderern des Gronauer Orgelprojektes wurde verdeutlicht, wie viel Kunst, Wissen, Können, Handwerk, Material- und Lohnkosten oft unsichtbar hinter der Fassade einer Orgel stecken, die aber die Gesamtkosten einer Orgel rechtfertigen.

Nach dem Museumsbesuch lud Kantor Kraemer in die gegenüberliegende Johannes-Baptist-Kirche ein, um die größte Barockorgel Westfalens vorzustellen. Eine besondere Technik und Aufbau der Windladen und Pfeifenmaterial aus dem 17. Jahrhundert machen dieses Instrument zu einem musikhistorischen Kleinod in Westfalen und in Europa. Aufwendig restauriert, besticht das Instrument mit barocker Klarheit und Transparenz. Unter den Fingern von Kantor Kraemer und Dr. Tamás Szőcs erklangen Werke von Pachelbel, Buxtehude und Bach, also aus der Entstehungszeit dieser besonderen Orgel.

Die Fahrt wurde durch den Besuch von Kloster Corvey und der Stadt Höxter abgerundet. Überschüsse aus der Reise kommen dem Orgelprojekt der Evangelischen Stadtkirche zugute.

Das nächste Großereignis des Orgelprojektes ist der Musikmarathon am 30. Oktober zwischen 15.30 Uhr und Mitternacht in der Evangelischen Stadtkirche in Gronau.

Startseite