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Euregio-Bigband gab mit Jiggs Whigham & Friends Konzert

Nah am Ideal

Gronau

Das Ideal eines Bigband-Konzerts lässt sich einfacher definieren als umsetzen. Doch die Euregio-Bigband ist auf einem guten Weg in Richtung dieses Ideals.

Martin Borck

Die Saxofone der Euregio-Bigband in Aktion.  Foto: Martin Borck

Der satte Sound der Bläser wird von intelligenten Einwürfen der Rhythmus-Sektion kommentiert; Soli spinnen die musikalischen Gedanken auf individuelle Weise weiter – das Ideal eines Bigband-Konzerts lässt sich einfacher definieren als umsetzen. Doch die Euregio-Bigband ist auf einem guten Weg in Richtung dieses Ideals. Was sich am Sonntagabend beim Konzert „Swingin‘ together“ in der Bürgerhalle erwies.

Ein stilistisch breit gefächertes Spektrum deckten die Musiker unter Leitung von Natalie Schiemann ab. Da gab es zum Beispiel klassische Bigband-Kompositionen wie „Orange Sherbert“, für die Count Basie in seiner unnachahmlichen Art Standards gesetzt hat. Oder den „One Note Samba“ von Antonio Carlos Jobim. Oder das großartige Stück „Morocco“ von Russ Freeman, in dessen Einstudierung die Musiker offensichtlich sehr viel Herzblut gesteckt hatten: Über den ostinat durchgeschlagenen Beat entwickelt sich eine eingängige, nordafrikanisch angehauchte Melodie. Alex Cordts (Saxofon), Julian Bohn (Piano) und Alex Florin (Gitarre) brillierten mit einfallsreichen Soli – das hatte Klasse.

Sängerin Dina Niehaus hatte zuvor beim Klassiker „At last“ eine Kostprobe ihrer vokalen Fähigkeiten abgegeben. Bei „Secret Love“ stieg schließlich Posaunist Jiggs Whigham ein, der am Samstag einen Workshop mit den Musikern durchgeführt und sich, nebenbei bemerkt, lobend über deren ausgezeichnete Qualität geäußert hatte.

Bei den Soli Whighams zeigten sich dann doch einige Unterschiede zwischen den Bigband-Musikern und dem Vollprofi. Vor allem bei der Tonbildung legt Whigham eine Natürlichkeit an den Tag, die Resultat jahrzehntelanger Erfahrung als Profi sind.

Die Bühne füllte sich inzwischen immer mehr mit Profis: Berthold Matschat (Mundharmonika und Piano), Sängerin Dagmar Bunde, Martin Gjakonovski (Bass) und Bruno Müller (Gitarre). Sie gestalteten nach der Pause auch den zweiten Teil des Abends mit angenehm ins Ohr gehenden Jazz-Standards, vorwiegend aus dem „American Songbook“: „Cheek to cheek“, „Shadow of your smile“, „It had to be you“, „Just Friends“ „Take the A-Train“ und etliche andere mehr – bis zum weihnachtlich angehauchten „Winter Wonderland“. Die gut aufgelegte Combo stieß auf ein aufmerksam lauschendes Publikum, das die Musiker schließlich mit stehenden Ovationen verabschiedete.

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