Praktikum beim Kleingärtnerverein Ostland Gronau
Niederländische Schüler überwinden Grenzen
Gronau
Zöllner und Schäferhunde an der Grenze zu den Niederlanden? Das haben viele junge Leute gar nicht mehr miterlebt. Ein Zeichen fürs Überwinden der Grenzen steht nun direkt vor der Euregio-Geschäftsstelle. Angefertigt haben es zwei Niederländer, mit tatkräftiger Unterstützung des Kleingärtnervereins Ostlands.
An die Zöllner mit den Schäferhunden und die langen Autoschlangen vor der Grenze bis hinein in den Gronauer Stadtkern erinnert sich Helmut Brüffer nur zu gut. Der Vorsitzende des Kleingärtnervereins Ostland Gronau ist noch zu Zeiten aufgewachsen, als die Grenze zu den Niederlanden mehr war als ein schlichtes Schild am Straßenrand.
„Heute merkt man den Übergang schon gar nicht mehr“, betont Brüffer. Ein Zeichen hierfür steht nun direkt vor der Euregio-Geschäftsstelle an der Grenze. Angefertigt haben es die 14 und 15 Jahre alten Niederländer Jimmy Even und Stijn Jonkhans, mit tatkräftiger Unterstützung des Kleingärtnervereins Ostlands: ein Palettenschild mit Pfosten in den deutschen wie niederländischen Farben, zudem der Hinweis auf den 60. Geburtstag des niederländisch-deutschen Zweckverbands Euregio. Darüber prangert groß der Schriftzug: „Grenzenlos.“
Wie es zu diesem Projekt kam? Die Jugendlichen sind Schüler am Het Stedelijk Lyceum Kottenpark in Enschede. Dort gibt es ein sogenanntes Sozialpraktikum, während dessen sie sich 30 Stunden – außerhalb der Unterrichtszeit – in einem sozialen Bereich engagieren sollen. „Es soll extra kein Berufspraktikum sein“, betont Hans-Peter Bethge, Vertreter der niederländischen Schule. Stattdessen wählten die zwei Jungs den Kleingartenverein in Gronau aus – und fingen dort an zu werkeln.
Über das Ergebnis zeigte sich nun auch Euregio-Geschäftsführer Christoph Almering begeistert. „Ihr habt den Nagel gleich mehrfach auf den Kopf getroffen“, sagte er während der Übergabe. Was er besonders hervorhob: „Toll, dass sich junge Menschen mit dem Thema befassen.“ Diesem Lob schloss sich auch der stellvertretende Bürgermeister Rainer Doetkotte an: „Hier lebt die Euregio durch die Menschen.“
Hilfe bekamen die Neuntklässler von Thomas Enning und Dennis Bork, die vor allem nach einer Devise vorgingen: „Die Jungs erst einmal machen lassen“, erzählen die Mitglieder des Kleingartenvereins. Und das hat bis zum Schluss gut geklappt, sind sich alle Beteiligten einig. Das zeigt auch ein Wort, das den beiden Niederländern seit ihrem Praktikum nicht mehr aus dem Kopf geht. „Genau!“, rufen die Jungs und grinsen.
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