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Spende für das Orgelprojekt der Ev. Kirchengemeinde

„Sommerschubs“ knackt 400 000-Euro-Marke

Gronau

Die 400 000-Euro-Marke ist geknackt! Tamás Szöcs, Kantor der Ev. Kirchengemeinde Gronau, freute sich am Dienstagmorgen über eine „Sommerschubs“ für das Orgelbauprojekt: 12 500 Euro nahmen er und seine Mitstreiter im Orgelbauverein, Conkordia Oberrecht und Manfred Meyer, von der Firma Engbers entgegen.

Klaus Wiedau

Spendenübergabe: Alexandra, Bernd und Karin Bosch gemeinsam mit den Vertretern des Orgelbauvereins Tamás Szöcs, Conkordia Oberrecht und Manfred Meyer.. Foto: Klaus Wiedau

Das Unternehmen feiert in diesem Jahr sein 70-jähriges Bestehen und vergibt aus diesem Grund eine Jubiläumsspende. Die insgesamt 25 000 Euro splittete Familie Bosch in 12 500 Euro für das Orgelbauprojekt und 12 500 Euro, die in die Albert-Engbers-Stiftung fließen, wie Bernd, Karin und Alexandra Bosch bei der Übergabe deutlich machten.

„Wir wollten anlässlich unseres Jubiläums etwas für die Stadt tun und haben uns im Familienrat für die beiden Projekte entschieden“, so Bernd Bosch. Dass es neben der Stiftung die Orgel wurde, hat mehrere Gründe: Zum einen ist „das Instrument bedeutend für Gronau“, so Bosch. „Zum anderen sind schon allein der Ehrgeiz und die Hartnäckigkeit, mit der Sie das Projekt verfolgen, die Unterstützung wert“, lobte er das Engagement von Szöcs. Darüber hinaus hat Ehefrau Karin eine besondere Verbindung mit dem Gotteshaus: Sie wurde dort getauft, hat zu den Klängen der alten Orgel dort gesungen. „Deshalb war uns das Orgelprojekt ein besonderes Anliegen.“

Das Erreichen der 400 000-Euro-Marke setze zugleich einen psychologischen Eckpfeiler für das Projekt, so Tamás Szöcs, der über den Verlauf der 2008 gestarteten Sammelaktion berichtete. „Die ersten 100 000 Euro waren mühsam“, erinnert er sich: Es galt, Bedenkenträger und Skeptiker zu überzeugen. Die seien inzwischen verstummt. Die Entwicklung des Projektes in wenigen Zahlen: 2009 lag das Spendenaufkommen bei 3300 Ezro, 2012 waren es schon 50 000 Euro, im Februar 2013 war die 100 000-Euro-Marke erreicht, im Mai 2014 waren es 200 000, im Juni 2015 dann 300 000 und jetzt 400 000 Euro. „Ich hätte nicht gedacht, dass es so schnell geht“, freut sich Szöcs, 20 000 Euro stammen aus Rücklagen der Kirchengemeinde, 40 000 Euro aus dem Verkauf der alten Orgel – der Rest sind Spenden. „Und ich weiß von jedem Euro, woher er kommt“, so Szöcs, der auf immer neue Ideen für die Förderung des Orgelprojektes kommt: Orgelweinverkauf, Konzerte zugunsten der Orgel, Sammlungen (mit der Drehorgel) bei besonderen Anlässen. Szöcs ist inzwischen nicht mehr nur Kantor in Gronau und Kreiskantor für 20 Pfarrgemeinden im Kirchenkreis, sondern auch Profi in Sachen Spenden-Akquise: „Ich habe eine abgeschlossene Ausbildung als Fundraiser.“ Die Ausbildung wird im Rahmen der kirchlichen Fortbildungen der drei Landeskirchen Westfalen, Rheinland und Lippe angeboten und dauerte zwei Jahre.

Wann genau wieder Orgelklänge in der Stadtkirche zu vernehmen sind, ist derzeit noch offen, aber: „2018 scheint mir realistisch“, so Szöcs. Davor wäre die Installation einer Orgel wenig sinnvoll, weil am Gotteshaus demnächst noch weitere Sanierungsarbeiten laufen, die mit viel Staub und Dreck verbunden sein werden. „Und da hat es keinen Sinn, in dieser Phase eine neue Orgel einzubauen.“

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