Roboter-Wettbewerb in Epe
Tüfteln im Team
Epe
Die Spannung in der Aula der Eper Euregio-Gesamtschule ist zum Greifen, als Roman Agten, Niko Baring und Tim Stummeyer ihren Roboter auf den Parcours setzen. Sie haben programmiert, getüftelt, verbessert. Jetzt muss sich erweisen, ob das kleine Lego-Gerät seine Aufgaben bewältigt. Es geht – kurz gesagt – darum, dass der Roboter bestimmte Steine erkennt und zu bestimmten Zielorten transportiert, dabei Hürden umfährt – und das alles in möglichst kurzer Zeit. Der kleine Roboter flitzt über die Fläche, stapelt Steine, sammelt dabei Punkte. Doch letztendlich reicht es nicht für einen Sieg der Eperaner. Dafür jubeln Noah, Jonas und Johann: Die drei Schüler der Herta-Lebenstein-Realschule aus Stadtlohn dürfen am nächsten Wochenende nach Passau zum Deutschland-Finale der World Robot Olympiad fahren. Genauso wie Jakob und Jonas vom Team „Robo-Kids“, die extra aus Aachen zum Regionalentscheid des Wettbewerbs nach Epe gereist sind.
„Der Roboter der beiden ist schnell und präzise“, lobt Dietmar Kemper. Der didaktische Leiter der Eper Schule hat den Wettbewerb nach Epe geholt. Gemeinsam mit Markus Fleige vom Verein „Technik begeistert“, der die Olympiade bundesweit organisiert. Fleiges Verein hält das Spiel mit den Robotern für äußerst lehrreich: „Die Kinder und Jugendlichen lernen das Bauen und Programmieren eines Roboters, das Arbeiten im Team, und das unter Zeitdruck“, sagt er. Alles nur Spiel? Nein: Was die Kinder und Jugendlichen lernen, führt sie an die Herausforderungen im späteren Arbeitsleben heran. Informatik und Technik, Mathematik und Naturwissenschaften werden immer wichtiger. Alfred Klein von der Eper Firma Kima-Automatisierung bestätigt das. An seinem Stand können die Schüler an Spielen teilnehmen – beim Quiz müssen sie mathematische oder technische Fragen beantworten. Klein zeigt auf einem Laptop einen Schaltplan des Eper Wasserwerks – und der hat durchaus eine gewisse Ähnlichkeit mit den Plänen auf den Tablets der Schülerinnen und Schüler. Praxisnähe eben.
Die Teilnehmer arbeiten mit dem Lego-Mindstorm- Set, einem System, mit dem sich Roboter zusammenbauen und programmieren lassen. „Es gibt Sensoren, die auf Berührung, Licht und Farben reagieren“, erläutert Roman Agten. Der Roboter lässt sich auch mit Gyrosensoren, Temperatur-, Infrarot- und Ultraschallfühlern ausstatten. „Nur fliegen kann er noch nicht“, stellt Roman fest. „Aber das wird auch noch kommen.“
Die Teams, die in verschiedenen Altersklassen antreten, kennen die Aufgaben, die sie zu erfüllen haben. Doch die Roboter dürfen sie erst am Wettbewerbstag bauen und programmieren. Dass nicht geschummelt wird, darauf achten einige Schiedsrichter. „Wir passen auf, dass die Regeln eingehalten werden und zählen die Punkte zusammen“, sagt Sofie Telöken aus Südlohn. „Oder vergeben Strafpunkte, zum Beispiel, wenn der Roboter die Bande berührt.“
Unübersehbar tickt die Uhr, während die Tüftler ihre Roboter programmieren. Extra Spannung bringt eine Überraschungsaufgabe. Alle sind konzentriert bei der Sache, fachsimpeln, was das Zeug hält. Schulleiterin Dagmar Dengler ist davon fasziniert: „In der AG sind sie immer so vertieft in die Problemlösungen, dass sie nach den 90 Minuten immer weitermachen wollen. So sollte Schule immer sein . . .“
Die Siegehrungen nehmen Vertreter der Sponsoren vor: Alfred Klein (Kima), Norbert Lünterbusch (Volksbank) und Stefanie Klaas von der Bürgerstiftung, die der Euregio-Gesamtschule 6000 Euro für die Robotersysteme zur Verfügung stellte. Die Schule ist denn auch mit drei Teams am Wettbewerb vertreten. Klaas ermutigt andere Gronauer Schulen, Projektanträge an die Stiftung zu stellen.
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