SOM spielte Joseph Haydns Passionskomposition
Worte bilden den Deutungsrahmen
Gronau
Das Symphonieorchester Rheine (SOM) unter engagierter Leitung von Luis Andrade spielte Joseph Haydens Passionskomposition am Samstagabend in der Ev. Stadtkirche in der ursprünglich orchestralen Fassung. Noch nicht ganz wieder im Vor-Corona-Modus, gelang dem Orchester dennoch eine beeindruckende Aufführung.
Es ist ein Mensch, der da ans Kreuz genagelt seine letzten Sätze spricht. Ein verzweifelter Mensch, der fürchtet, von Gott verlassen zu sein. Doch gleichzeitig ist es auch Gottes Sohn, der die Menschheit erlösen wird. Letztendlich ein Triumphator über den Tod. Dieses Spannungsfeld musikalisch auszudeuten, setzte sich Joseph Haydn in seinem Werk „Die letzten sieben Worte unseres Erlösers am Kreuze“ als Aufgabe. Die sieben Worte – Wort in der Bedeutung von Aussage – gehören unabdingbar zu jeder Aufführung dieses Werks dazu. Sie bilden den Deutungsrahmen der sieben Sonaten (plus Einleitung und Abschluss). Musik, die das Innere aufwühlen soll angesichts der Ungeheuerlichkeit, die sich abspielt.