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Begegnung bei Klaas

Ein fröhliches und buntes Fest

Ascheberg

Gelungene Neuauflage nach der tollen Premiere: Beim zweiten Begegnungsfest auf dem Gelände der Firma Klaas rückte der Faktor Fremdsein im Vergleich zum Vorjahr in den Hintergrund.

Theo Heitbaum

Fröhlich und bunt präsentierte sich am Samstag das zweite Begegnungsfest auf dem Gelände der Firma Klaas an der Raiffeisenstraße. Das Miteinander wirkte vertrauter als bei der Premiere im vergangenen Jahr. Zu den Höhepunkten zählte eine Übung. Foto: hbm

Die zweite Auflage erinnerte an die tolle Premiere. Das Begegnungsfest auf dem Gelände der Firma Klaas punktete bei Flüchtlingen, Helfern und interessierten Menschen aus der Gemeinde mit den gleichen Zutaten wie 2016. Beim genauen Hinsehen, offenbarte sich aber ein erfreulicher Unterschied: Die Atmosphäre war alltäglicher, das Begegnen nicht mehr so fremd wie vor zwölf Monaten. Wenn die Siegebrede-Combo aus Syrien zu den Instrumenten greift und ihnen arabische Klänge entlockt, reagieren deutsche Ohren nicht mehr so verwundert wie bei der Premiere. Unverkennbar auch: Die Sprachbarriere ist durch frische Deutschkenntnisse von Flüchtlingen etwas gesunken.

Auf dem langen Weg der Integration legten die Veranstalter einen besonderen Schwerpunkt auf die Schnittstelle zum Arbeitsmarkt. Ein von Wolfgang Tietze mit der Bundesagentur für Arbeit entwickeltes Merkblatt machte deutlich, welche Möglichkeiten Flüchtlinge haben und was Arbeitnehmer zu berücksichtigen haben. Christian Rüller von der Firma Klaas informierte in Gesprächen über die Verfahren. „Das war für viele Besucher interessant, einfach nur einmal Formulare zu sehen. Es gab auch Anfragen für Praktika und Arbeitsstellen“, informierte er über sein Tagesprogramm. Ein paar Unternehmen mehr, hätte er sich aber an der Seite gewünscht.

Das kulinarische Angebot reichte von der Cafeteria im großen Versammlungsraum über das Buffet der Familie Lühring (Alte Mühle Herbern) bis zum Getränkewagen von Hölscher. Zahlen musste niemand etwas, dafür stand eine Spendenbox auf dem Gelände.

Für Kinder gab es einen Schminkstand, den Feuerwehr-Löschstand, eine Hüpfburg, einen Luftballonkünstler und mehr. Die Erwachsenen nutzten die Zeit zu Gesprächen oder schauten sich aus einer Kran-Gondel Ascheberg von oben an. Großes Interesse brachten die Gäste einer gemeinsamen Übung von Jugendfeuerwehr und Jugendrotkreuz entgegen, die aus einem verrauchten Raum eine Person retten mussten.

„Ich wusste nicht genau, was wir heute erwarten durften“, ist Johannes Waldmann, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins, mit ungewissen Gefühlen zum zweiten Begegnungsfest gegangen, um dann kurz vor dem Ende zufrieden festzustellen: „Das hat gut geklappt, der Bedarf für so eine Begegnung ist ungebrochen.“ Den Schwerpunkt auf die Arbeit zu legen, sei richtig gewesen. Dazu gehörte auch eine gut angenommene Führung durch den Betrieb, die besonders von Herbernern genutzt wurde. Georg Küter berichtete, dass wöchentlich sieben bis neun Krane produziert und die Teile selbst hergestellt würden. Hochmoderne Maschinen werden von großen Teilen der 250-köpfigen Mitarbeiterschaft bedient.

„Die Leute sind sich nicht mehr so fremd wie im vergangenen Jahr“, griff Flüchtlingshelferin Roswitha Reckers die Atmosphäre auf . Dem stimmte Ludger Klaas zu: „Genau so ist es.“

Der Rest: ein fröhliches und friedliches Fest von Menschen, die sich näher kommen, aber wissen, dass der Weg in die gemeinsame Zukunft noch lange nicht zu Ende ist.

Johannes Waldmann
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