Profilschüler bekommen mit VR-Brillen 360-Grad-Einblicke in Unternehmen
Eintauchen in die Berufswelt
Ascheberg
Virtuelle Welten dürften die meisten Jugendlichen vor allem von Online-Spielen kennen. Die Achtklässler der Profilschule kommen dagegen gerade in den Genuss, auf diese Weise mögliche spätere Ausbildungsberufe kennenzulernen.
Sich in einem Unternehmen gründlich umschauen, ohne es überhaupt selbst betreten zu müssen? Ein Lieferfahrzeug zu steuern, ohne tatsächlich drin zu sitzen? Die Arbeit eines Bankangestellten „auszuüben“, ohne tatsächlich im Geldinstitut hinter dem Schreibtisch zu sitzen? Oder vielleicht einen Großbackofen öffnen, ohne auch nur in der Nähe zu sein?
Das geht ohne Probleme, wie die Achtklässler der Profilschule Ascheberg bereits erfahren haben. Deren Förderverein hat ihr nämlich drei Virtual-Reality-Brillen zur Verfügung gestellt. Mit ihnen tauchen die Schüler, die in den nächsten Jahren ins Berufsleben wechseln, schon einmal in die gewünschte Arbeitswelt ein, um zu schauen, wie es ist mit der Traumwelt in der Realität, oder um bei der Suche nach dem passenden Job einen (erheblichen) Schritt weiterzukommen.
360-Grad-Einblick in das Unternehmen
Mit der Brille bietet sich den Schülern per Kurzfilm ein 360-Grad-Einblick in das Unternehmen – so realitätsnah wie nur irgendwie möglich. So sei es durchaus empfehlenswert, dass der Schüler, der sich den Kurzfilm aus der Sicht eines Berufsfahrers anschaut, dabei auch tatsächlich hinsetzt, um die bestmögliche Perspektive zu haben, sagt Simone Lütkenhaus, didaktische Leiterin an der Profilschule. „Die Schüler können zwischen 150 Ausbildungsberufen wählen, die mit den VR-Brillen dargestellt werden“, so Lütkenhaus. „Alles, was denkbar ist, und das wird drei Mal im Jahr aktualisiert.“ Abgedeckt seien Berufe für alle Schulabschlüsse, betont die didaktische Leiterin der Schule.
Vorbereitung für Berufspraktika
Produziert werden die VR-Brillen und die Filme von dem Berliner Unternehmen „Dein erster Tag“, das sich auf Lernmedien rund um die Berufsorientierung spezialisiert hat. Abgespielt werden die 360-Grad-Streifen mithilfe einer App. An der Profilschule werden nicht nur die Achtklässler, sondern auch die Absolventen der neunten und zehnten Klassen Ein- und Rundumblick mit den VR-Brillen bekommen. „Wir haben mit den achten Klassen begonnen, weil sie vier Wochen nach den Sommerferien schon in ihre Berufspraktika gehen“, so Lütkenhaus. Vor wenigen Jahren wären diese Praktika der erste wenn auch kleine Schritt in den Betriebsalltag gewesen. Nun ist es halt der zweite, nachdem der erste schon mal virtuell stattgefunden hat.
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