Erstes Fazit der Eurobahn zum 9-Euro-Ticket
Längere Züge am Wochenende noch bis Ende August
Ascheberg
Ein erstes Fazit zur Nutzung des Neun-Euro-Tickets in der Eurobahn zeigt: die Zahl der Berufspendler ist kaum gestiegen. Hauptsächlich wird das günstige Ticket für Freizeitaktivitäten eingesetzt.
Freizeitfahrgäste auf jeden Fall, Berufspendler eher weniger – so könnte man ein erstes Fazit von Eurobahn-Pressesprecherin Nicole Pizzuti zur Nutzung des bundesweiten 9-Euro-Ticket in der RB 50 kurz und knapp zusammenfassen. „Wir stellen fest, dass sich die Zahl der Fahrgäste seit Einführung des Spartickets zu den üblichen Pendlerzeiten werktags nur leicht erhöht hat“, so Pizzuti. Anders sehe es dagegen bei Fahrgästen aus, die das Ticket in ihrer Freizeit nutzten, beispielsweise für Tagesausflüge oder auch um in den Urlaub zu fahren.
Nach dem ersten Ansturm am langen Pfingstwochenende rechnet Pizzuti für das anstehende verlängerte Fronleichnams-Wochenende dagegen mit einer nicht ganz so großen Nachfrage. „Nicht jeder kann den Brückentag nutzen und hat am Freitag frei, außerdem gilt der Feiertag ja auch nicht bundesweit.“ Was wiederum zu mehr Nachfrage auf den Verbindungen Richtung Niederlande oder Niedersachsen sorgen könne.
Nicole Pizzuti, Eurobahn
Grundsätzlich werde die Eurobahn für die drei Monate Laufzeit des 9-Euro-Tickets – also bis Ende August – an den Wochenenden die Strecke der RB 50 mit zwei Traktionen bedienen, sprich mit der sonst nur an Werktagen üblichen Zuglänge.
In den Zügen ist nach den Angaben der Eurobahn-Mitarbeiter die Stimmung unter den Fahrgästen bislang meist positiv. „Solange es nicht zu muckelig wird“, schränkt die Pressesprecherin ein und meint damit nicht nur volle Abteile sondern auch das Thema Maskenpflicht. „Jetzt, wo überall die Maskenpflicht wegfällt, wissen es manche Fahrgäste nicht oder wollen es vielleicht auch nicht wissen, dass im ÖPNV nach wie vor die Pflicht zum Tragen der Maske gilt.“ Das führe zu Diskussionen mit dem Personal und zu Unmut unter den Fahrgästen. „Die Pandemie ist nicht vorbei, das sollten die Menschen nicht vergessen“, begründet Pizzuti die immer noch geltende Schutzvorschrift.
Ganz praktische Tipps hat sie zum Schluss aber auch noch für alle 9-Euro-Ticket-Nutzer und weniger erfahrene Bahnnutzer parat: „Das Ticket gilt nur personalisiert, also besser vor der Fahrt noch mal checken, ob man auch den Vor- und Nachnamen eingetragen hat. Und den Personalausweis nicht vergessen!“ Der werde vielleicht bei großem Fahrgastaufkommen nicht immer bei der Kontrolle verlangt, grundsätzlich müsse man sich aber auf Verlangen damit als rechtmäßiger Ticket-Inhaber ausweisen können.
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