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Muttersprachlerinnen im Herberner Englisch-Unterricht

Marienschüler mit mehr Motivation

Herbern

Studentinnen aus Kentucky bringen die Sprache und die amerikanische Kultur näher. Für die Marienschüler ist das ein Gewinn. Sie sind motivierter und „wollen zeigen, was sie können“, lautet das Fazit der Grundschullehrerinnen.

Dietrich Harhues

Beim Englischunterricht mit Mackenzie Perdue erweisen sich die Drittklässler als besonders motiviert. Foto: di

Viele Arme recken sich nach oben, denn die Schüler der Klasse 3 b von Judith Püning fiebern bei den meisten Fragen geradezu mit. Es sind lebhafte Schützlinge der Marienschule. Die zudem gerade in den Genuss eines besonderen Unterrichts kommen. Mit Mackenzie Perdue lernen sie Englisch von einer Muttersprachlerin. Perdue ist als „Assistant Teacher“ in der Grundschule tätig.

Zwei Wochen lang übernehmen es Perdue und ihre Studienkollegin Alexandra Schwab, den Grundschülern die englische Sprache und etwas von der US-amerikanischen Geschichte und Kultur nahe zu bringen. Der 4. Juli als Unabhängigkeitstag standen ebenso auf dem Lehrplan wie die Stars and Stripes in der Flagge der USA und ihre Bedeutung.

Mackenzie Perdue, Assistant Teacher aus Kentucky

Die Marienschüler, die seit dem zweiten Halbjahr des ersten Schuljahres Englisch lernen, spüren kaum Hemmschwellen beim Umgang mit dem fremden Vokabular. „Die wollen zeigen, was sie können“, lautet der Eindruck von Konrektorin Hedwig Beermann. Sie begrüßt es, dass es seit 2013 die Kooperation mit dem Anne-Frank-Gymnasium Werne gibt, das den Austausch mit den USA betreibt. Für dreieinhalb Wochen sind die Studentinnen der Western Kentucky University (WKU) in Deutschland – ohne dass sie Deutsch sprechen, wie Perdue einräumt. Für die Grundschüler erhöht das die Herausforderung, sich in der fremden Sprache zu bewegen. Denn alle Erläuterungen geben die Lehrkräfte, anders als die deutschen Kolleginnen, ausschließlich auf Englisch. Nur wenn es sein muss, schalten sich Püning oder andere Mitglieder des Kollegiums in den Unterrichtsstunden ein. „Die Schüler sind motivierter“, resümiert die Englischlehrerin die Wirkung des Einsatzes der Gaststudentinnen.

Perdue und Schwab sind in Gastfamilien in Herbern untergebracht. Für sie gibt es nicht nur ein dickes Dankeschön, sondern auch Komplimente. „Sie sind sehr nett“, lobt Perdue ihre Gastgeber. Neben touristischen Highlights wie Köln, Münster, Berlin und Wasserschlösern habe sie das deutsche Bildungssystem interessiert, nennt die Studentin einen Grund für die Deutschland-Visite.

Und was die Marienschüler vielleicht gar nicht zu würdigen wissen: In ihrer Heimat seien das Schulleben und der Unterricht viel strenger, so Perdue. „Die deutschen Kinder haben mehr Freizeit und mehr Freiheiten“, betont die junge Studentin aus Kentucky.

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