Verwirrung um Namen
Masken-Markt: Prüfsiegel ist wichtig
Ascheberg
Skepsis ist erlaubt, wenn Menschen über 60 Jahre in der Apotheke beim Abholen ihrer FFP 2-Masken ein Trio mit dem Aufdruck „KN95“ erhalten. Ein zweiter Blick oder die Frage an den Apotheker klärt darüber auf, ob diese chinesischen Exemplare ihren Schutzzweck erfüllen.
Im fünfstelligen Bereich liegt die Zahl der FFP2-Masken, die von den Apotheken in der Gemeinde Ascheberg an Menschen über 60 Jahre ausgegeben wurden. „Mein Mann und ich haben 24 Stunden telefoniert, um so viele Masken überhaupt beschaffen zu können“, berichtet Dr. May Töpfer aus der Brunnen-Apotheke.
Große Masken-Vielfalt
Besonders schwierig: Auf dem Masken-Markt herrscht eine große Angebotsvielfalt. Die WN-Redaktion wurde mit Masken und dem Aufdruck KN95 konfrontiert. Sie zu verteilen, sei ordnungswidrig, hieß es in einem beigelegten Bericht einer Boulevard-Zeitung. Das stimmt so absolut aber nicht, wie Recherchen zeigen.
Dr. Nina Grunsky, Pressereferentin des Apothekerverbandes Westfalen Lippe, zitiert aus der Verordnung: „Abgabefähig sind alle in Anlage eins der Coronavirus-Schutzmasken-Verordnung genannten Schutzmasken: Das sind FFP2-Masken, N95-Masken aus Kanada und den USA sowie P2-, DS2- und CPA-Masken, darunter können auch KN95-Masken fallen.“ Diese seien als CPA-Masken verkehrsfähig, wenn eine entsprechende Bescheinigung der Marktüberwachungsbehörde vorliege. Dafür brauche es das Vorliegen eines Prüfberichtes und eines Bewertungsschreibens von einem zugelassenen Prüfinstitut, dass die Masken den vorgeschriebenen Schutz bieten. Der Verband rät: „Der Patient kann sich die Bescheinigung in der Apotheke vorzeigen lassen.“
Bezirksregierung kontrolliert Apotheken
Testberichte sind über aufgedruckte Nummern auch leicht im Internet zu finden.
Richtig ist auch, dass in der Frühphase auf dem Masken-Markt Betrüger unterwegs waren. Es gibt KN95-Masken, die ungeprüft auf den Markt gekommen und verkauft worden sind, obwohl sie unzureichend schützen. Bei der Ausgabe der FFP2-Masken sollte das jetzt nicht mehr der Fall sein, weil die Menschen dazugelernt haben und aufs Prüfsiegel schauen. „Es war gar nicht so einfach, die unterschiedlichen Angebote zu prüfen und die Testberichte nachzuvollziehen. Es gehen nur zertifizierte Masken heraus“, berichtet Töpfer. Das habe bei einer Kontrolle auch der Mitarbeiter der Bezirksregierung Münster bestätigt. Eine Sprecherin der Behörde erklärt dazu: „Die Bezirksregierung Münster, Bereich Arbeitsschutz/Produktsicherheit, kontrolliert seit Mitte Dezember in den Apotheken. Eine Anzahl der gefundenen Mängel ist derzeit nicht verifizierbar.“
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