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Neue Leiterin für die Musikschule Ascheberg ist gefunden

Mirjam Brüllmann dirigiert Schule

Ascheberg

Vom bayrischen Dorfen in ein westfälisches Dorf: Mirjam Brüllmann wird neue Leiterin der Musikschule Ascheberg. Die 43-Jährige tritt am 1. März 2021 das Erbe von Christoph Hönig an.

Theo Heitbaum

Mirjam Brüllmann tritt am 1. März 2021 die Nachfolge von Christoph Hönig als Leiterin der Musikschule Ascheberg an.. Foto: privat

Vom bayrischen Dorfen in ein westfälisches Dorf: Mirjam Brüllmann wird neue Leiterin der Musikschule Ascheberg. Die 43-Jährige tritt am 1. März 2021 das Erbe von Christoph Hönig an. Die zweifache Mutter hat für den Start schon eine Ferienwohnung gemietet, um dann für die Familie ein passendes Haus in der Gemeinde suchen zu können.

Der Vorstand der Musikschule Ascheberg hat bei der Suche eines Leiters Neuland betreten. Erfahrungen bei diesem Thema hatte niemand, denn Christoph Hönig ist seit 1988 die treibende Kraft hinter dem Geschehen. In zwei Runden wurde aus 17 Bewerbungen die gebürtige Sindelfingerin, die in Stuttgart aufwuchs, ausgewählt. „Sie passt sehr gut zu unserer Musikschule“, ist Vorsitzender Dietrich Bentlage froh, eine Frau gefunden zu haben, die bei der musikalischen Früherziehung, dem Bilden von Ensembles und in der Organisation ihre Vorzüge sieht. Das ähnelt dem Arbeitsfeld von Christoph Hönig. Der ist wie der Vorstand überzeugt, dass es passen wird: „Es gab in der zweiten Runde mehrere richtig gute Kandidaten. Die Entscheidung ist dann einhellig gefallen.“

Mirjam Brüllmann freut sich auf die Aufgabe in Ascheberg. Sie hat nach dem Abitur die württembergische Heimat in Richtung München verlassen. 2001 schloss sie ihr Studium an der Hochschule für Theater und Musik München mit einem pädagogischem Diplom ab. Bevor sie nach Berlin zog, war sie für zwei Spielzeiten am Pfalztheater Kaiserslautern engagiert.

„Nach Berlin sind wir gekommen, weil mein Mann dort an der Uni eine Stelle bekommen hat“, berichtet Brüllmann. Sie war vorwiegend als Violinistin unterwegs, spielte acht Jahre – von 2005 bis 2013 – im Deutschen Kammerorchester Berlin. Während der Zeit war sie unter anderem bei der Einspielung von „Spheres“ mit Daniel Hope für die Deutsche Grammophon beteiligt. Konzertreisen mit diesem Orchester führten sie unter anderem nach Österreich, Italien, Frankreich und Südkorea. Zudem war Mirjam Brüllmann in den Shows „Qi“ und „Yma“ am Friedrichstadtpalast Berlin zu hören. Neben der Orchestertätigkeit unterrichtete sie auch schon in Berlin an der Hans-Werner-Henze- Musikschule im Stadtteil Marzahn-Hellersdorf.

Mit dem Wechsel des Mannes nach München zog die Familie nach Dorfen. Seit 2014 unterrichtet Brüllmann an der Kreismusikschule Erding und seit 2016 an der Musikschule Buchbach Violine und Viola. Ein Schwerpunkt ihres Unterrichts liegt auf Kammermusik und Ensemblespiel. Die künftige Leiterin der Musikschule Ascheberg baute den von ihr übernommenen Spielkreis der Kreismusikschule Erding zu den zwei großen Ensembles der „Streichhölzer Dorfen“ (Anfänger und Fortgeschrittene) aus. „Ich bin immer mehr mit organisatorischen Aufgaben befasst gewesen. Das hat mir gefallen. Deswegen habe ich auch nach Stellen für die Leitung einer Musikschule gesucht“, berichtet Brüllmann, die als zweiten Grund für eine Wechsel, die familiäre Situation nennt: „Beide Kinder besuchen ein Gymnasium und jetzt ist noch die passende Zeit für einen Wechsel.“

Warum es Ascheberg geworden ist, liegt zuerst einmal nicht am Charme der drei Dörfer. „Die Nähe zu Münster bietet meinem Mann die Chance, dort Arbeit zu finden“, räumt Brüllmann ein. Doch schon beim ersten Besuch war klar, Ascheberg sollte es werden: „Ich hatte meinen Sohn mit. Er liebt alte Backsteingebäude und rote Häuser. Das passte.“ In den Gesprächen bei insgesamt zwei Besuchen passte dann viel mehr, so dass der Vertrag unterschrieben ist. So nahm das Jahr für Mirjam Brüllmann ein gutes Ende. Hatte sie zum Start noch bei Instagram gepostet: „2020 wird super! Ich freue mich auf sehr schöne Kammermusikprojekte mit tollen Musikern und Musikerinnen!“, bremste Corona alle Projekt aus. Doch dann tat sich Ende des Jahres die neue berufliche Perspektive auf.

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