Frank Simons macht Naturfotos in den heimischen Wäldern
Mit Tarnanzug und Teleobjektiv
Ascheberg
Frank Simons ist gerne in der Natur unterwegs. Auf seinen Touren hat er immer eine Kamera dabei, mit denen er spektakuläre Motive festhält – auch Nahaufnahmen von Damhirschen oder Eisvögeln. Auf eine Eigenschaft kommt es dabei besonders an.
Wie eine Kreuzspinne in ihrem Netz die nächste Mahlzeit einwickelt, wie zwei Silberreiher miteinander im Clinch liegen, wie ein Eisvogel durch die Luft saust, wie ein Damhirsch mit stolzem Geweih direkt in die Linse zu gucken scheint: Diese und noch viele weitere Motive aus der Natur vor der Haustür hat Frank Simons auf Fotos festgehalten. Um mit der Kamera so nah an die heimische Tierwelt heranzukommen, braucht es natürlich entsprechendes Equipment. Aber eine Sache ist noch viel wichtiger, weiß der Ascheberger: Geduld.
Zufällige Begegnung
Erst vor eineinhalb Jahren hat er die Fotografie als Hobby für sich entdeckt. „Davor habe ich schon Videos gemacht“, verrät der 47-Jährige, der Tischler von Beruf ist. „Das hat in der Corona-Zeit angefangen.“ Mit seinem Hund habe er ohnehin viel Zeit in der Natur verbracht und dort anfangs mit dem Handy gefilmt und auch schon fotografiert. Die zufällige Begegnung mit Patrick Gottwald, Fotograf aus Ottmarsbocholt, an der Emmerbachaue sei mit Ausschlag gebend dafür gewesen, dass die ganz große Begeisterung entfacht ist. „Von ihm habe ich viel über die Technik gelernt, das hat mir eine Menge gebracht“, berichtet Simons, der sich immer mal wieder mit Gottwald trifft, um zusammen auf Fototour zu gehen. „Es macht auch riesigen Spaß, mit ihm über Kameras zu philosophieren“, findet er.


Von seinem Handy ist der 47-Jährige, der aus Drensteinfurt stammt, in Ascheberg zur Schule gegangen ist und später in den Ort eingeheiratet hat, zunächst auf eine Bridge- und schließlich auf eine Spiegelreflexkamera mit Wechselobjektiven umgestiegen. Um die Tiere aus der Ferne ablichten zu können, sei eine große Brennweite unabdingbar. Generell aber ist Simons überzeugt, dass die Ausrüstung gar nicht so wichtig ist: „Man kann mit jeder Kamera schöne Fotos machen, auch mit dem Handy.“
Scheue Fotomotive
Neben dem Teleobjektiv hat sich der Hobby-Fotograf inzwischen auch einen Tarnanzug angeschafft, um seine scheuen Motive nicht zu verschrecken, während er meist zur goldenen Stunde und gerne in der Davert auf der Lauer liegt. „Wenn die Sonne morgens auf- oder abends untergeht, hat man das beste Licht“, hat Simons schnell gelernt. Auch, dass es darauf ankommt, im richtigen Augenblick auf den Auslöser zu drücken. „Von einer Sekunde auf die andere kann sich die Lichtsituation ändern“, erklärt der Ascheberger. „Man hält Momente fest, die nicht wiederkommen – das ist das Schöne am Fotografieren.“
Videos macht Simons auf seinen Touren durch die Natur, die er auch mit dem E-Bike unternimmt, übrigens weiterhin. Die unterlegt der 47-Jährige zum Teil mit eigener Musik – elektronische Klänge, die er zusammen mit einem Freund produziert. „Durch die Fotografie sind die Videos und die Musik aber in den Hintergrund gerückt.“
Nicht die Tiere stören
Ob beim Filmen oder beim Fotografieren – Simons ist wichtig, die Tiere nicht in ihren Lebensräumen zu stören, weshalb er immer auf den Wegen oder wenigstens in der Nähe bleibt. „Indem man sie ablichtet“, sagt der Ascheberger, „bekommt man einen ganz anderen Bezug zur Tierwelt.“
Gibt es auch Bereiche der Fotografie, die ihm gar nicht liegen? „Porträts sind nicht so mein Ding. Ich bin viel lieber für mich in der Natur“, verrät Simons, der nicht enttäuscht ist, wenn ihm mal kein Motiv vor die Linse kommt. „Ich genieße es einfach, durch den Wald zu laufen und mache auch nicht die ganze Zeit über Fotos“, informiert er. „Geduld ist wirklich alles.“ Auch wenn sie nicht immer belohnt wird.