30 Schweine verendet
PETA erstattet Anzeige
Ascheberg
Gegen den Betreiber der Stallanlage, in der es am Sonntagmorgen gebrannt hat und in der gut 30 Tiere starben, hat PETA Deutschland Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Münster erstattet.
Kein Entkommen: Medienberichten zufolge starben am vergangenen Sonntag über 30 Schweine bei einem Stallbrand in Ascheberg – die Tiere konnten nach Ausbruch des Feuers nicht rechtzeitig evakuiert werden. Gegen den Betreiber der Stallanlage hat PETA Deutschland e.V. nun Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Münster erstattet. Der Vorwurf: Durch unzureichende Brandschutzmaßnahmen sei möglicherweise billigend in Kauf genommen, dass die Schweine qualvoll im Feuer erstickt oder bei vollem Bewusstsein verbrannt seien. PETA danke den am Einsatz beteiligten Feuerwehrleuten sowie allen Helferinnen und Helfern, die sich für die Rettung der Tiere eingesetzt hätten.
„So gut wie jedes Tier, das bei einem Brand im Stall stirbt, wurde grob fahrlässig getötet“, sagt Dr. Edmund Haferbeck, Leiter der Rechts- und Wissenschaftsabteilung bei PETA Deutschland e.V., in einer Mitteilung der Organisation: „Der Brandschutz wird bei vielen Tierställen nicht ernst genommen.“
In der Vergangenheit kritisierte PETA wiederholt die bestehenden Brandschutzverordnungen, da ein Schutz der Tiere so gut wie nicht geregelt sei. Zudem würden selbst diese aus PETA-Sicht unzureichenden Schutzmaßnahmen in der Praxis meist nicht umgesetzt. Durch eine kritische Lage der Löschwasserversorgung komme es bei derartigen Bränden häufiger zu Zeitverzögerungen, die eine Rettung der Tiere verhindere. Es sei noch zu ermitteln, ob dies auch beim aktuellen Einsatz der Fall war, heißt es in der Mitteilung. Nach dem Feuerwehrbericht war der Schwelbrand beim Eintreffen der Wehr mangels Sauerstoff schon erloschen.
Für die Ernährungsindustrie seien Tiere ein reines Produktionsgut. Verbrennen oder ersticken Tiere in einem Stall, werde allein der entstandene Sachschaden berechnet. In der Tierhaltungsindustrie bedeute jedoch nicht nur ein Brandfall Leid und Tod. Ganz gleich, ob Rind, Schwein oder Geflügel, egal ob konventionelle oder ökologische Haltung: Tiere als leidensfähige Lebewesen würden anhand ihrer Leistung und ihres Nutzens für den Menschen beurteilt, schreibt PETA. Für Fleisch, Milch und Eier würden sie ausgebeutet und getötet, obwohl sie ihr natürliches Lebensalter nicht annähernd erreicht hätten. Im Schlachthaus sei das Leiden noch nicht beendet: Kopfüber an einem Bein hängend werde ihnen die Kehle durchtrennt – Millionen Tiere seien dabei nicht ausreichend betäubt.
PETA vertrete die Ansicht, dass Tiere nicht dazu da seien, für die menschliche Ernährung ausgebeutet zu werden. Veganer führten nicht nur ein gesünderes Leben, jeder Einzelne bewahre auch bis zu 50 Tiere pro Jahr vor dem Tod in Tierfabriken, Schlachthöfen oder auf Fischerbooten. Mit dem kostenlosen Veganstart-Programm der Tierrechtsorganisation gelinge der Umstieg auf eine rein pflanzliche Ernährung spielend leicht. PETA Deutschland e.V. sei die größte Interessenvertretung vegan lebender Menschen in Deutschland.
Die Tierrechtsorganisation setze sich für eine moderne Definition der Grundnahrungsmittel ein: Bislang würden hierzu unter anderem Fleisch und andere tierische Produkte gezählt und dementsprechend günstiger besteuert. Doch sollten aus ernährungsphysiologischer, ökologischer und tierrechtlicher Sicht keine tierischen Produkte, sondern pflanzliche Eiweißquellen die Proteine für die menschliche Ernährung liefern. PETA fordere die Politik auf, tierische Produkte aus der Liste der Grundnahrungsmittel zu streichen und dafür gesunde Lebensmittel mit einem verminderten Steuersatz zu belegen.
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