Für die Unterbringung von Geflüchteten steht in Ascheberg nicht mehr genug freier privater Wohnraum zur Verfügung. Deshalb bemüht sich die Gemeinde nun aktuell um die Einrichtung einer weiteren Sammelunterkunft für geflüchtete Menschen.
Der russische Bombenterror gegen Zivilsten in der Ukraine ist ein Grund für den Zuzug weiterer Flüchtlinge auch nach Ascheberg.Foto: Roman Hrytsyna
Als eine Art Strategiewechsel könnte man die Aussage von Bürgermeister Thomas Stohldreier im jüngsten Sozialausschuss bezeichnen. Demnach bemüht sich die Gemeinde nun aktuell um die Einrichtung einer weiteren Sammelunterkunft für geflüchtete Menschen in Ascheberg.
Hatte man bislang den stetigen Zuzug der zugewiesenen Menschen über das Anmieten von Privatwohnungen abgefedert, wird nun klar, dass es angesichts des andauernden Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine und der wieder steigenden Zahlen von Flüchtlingen aus anderen Teilen der Welt, anderer Maßnahmen bedarf, um auch weiterhin eine Unterbringung in Sporthallen zu vermeiden.
Die sanierte Unterkunft in Davensberg soll Ende November zwar wieder an den Start gehen, doch das reicht nicht.Foto: ben
„Wir stehen zwar mit der Unterkunft in Davensberg, die nach der Instandsetzung voraussichtlich Ende November wieder an den Start gehen kann, nicht ganz so extrem unter Zugzwang wie manch andere Kommune“, erklärt Bürgermeister Thomas Stohldreier im Gespräch mit den WN. Doch das allein werde nicht reichen. Insbesondere, da ein Teil der privaten Unterkünfte nicht dauerhaft zur Verfügung stünden. „Dabei handelt es sich in Teilen um Wohnraum, der uns nur übergangsweise für eine Anmietung angeboten wurde.“ Zudem wolle man den ohnehin angespannten Markt für bezahlbaren Wohnraum in der Gemeinde nicht dauerhaft durch die Unterbringung von Geflüchteten noch zusätzlich belasten.
Alte Feuerwache in Herbern kommt nicht infrage
Bei der Suche nach einem Standort der damit dritten größeren Unterkunft auf Gemeindegebiet sei man allerdings noch ganz am Anfang. Nur eines ist für den Bürgermeister dabei schon jetzt klar: „Er wird nicht in Davensberg sein, da wir dort schon eine Einrichtung mit dann rund 70 Plätzen haben.“ Schließlich gelte es bei der Standortwahl auch Dinge wie beispielsweise die notwendigen Kita-Plätze und den Schulweg zu berücksichtigen.
Ungeklärt ist auch bislang, ob man für eine zusätzliche Unterkunft ein Bestandsgebäude werden nutzen können oder einen Neubau in Angriff nehmen müsse. Gerüchten, die alte Feuerwache in Herbern könne in Zukunft als Unterkunft genutzt werde, erteilt Stohldreier dagegen eine Absage. Zum einen sei das Gebäude wenig geeignet, zum anderen „würde das zu lange dauern, da ja zunächst mal das neue Feuerwehrgebäude gebaut werden muss, damit der alte Standort freigezogen werden kann“.
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