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Heimatverein Ascheberg will Ortsgeschichte bewahren

Vom Dachboden ins Digital-Archiv

ASCHEBERG

Der Ascheberger Heimatverein will alte Funde nicht nur einfach sammeln. „Nein wir wollen sie alle digitalisieren und archivieren, um so auch ein Stück Geschichte des Ortes zu bewahren“, verspricht Heinz Frenster.

Tina Nitsche

Ludger Höwelhans (l.) und Heinz Frenster, zweiter Vorsitzender des Heimatvereins (r.) arbeiteten sich gemeinsam durch viele geschichtsträchtigen Funde, die Ludger Höwelhans beim Aufräumen gefunden hat und dem Ascheberger Heimatverein vermacht hat. Foto: Tina Nitsche

„Das muss so um 1938 gewesen sein, da ist mein Papa drauf“, beugt sich Heinz Frenster über ein Foto, das eine Gruppe der Tanzschule Debbelt zeigt, und nimmt es näher in Augenschein. Gemeinsam mit Ludger Höwelhans arbeitet sich der stellvertretende Vorsitzende des Ascheberger Heimatvereins gerade durch eine wahre Flut an historischen Schätzen. Oder um es anders auszudrücken: Das was für ihn historische Schätze sind, sind für manch andere einfach nur Dachboden- oder Kellerfunde, die bei der ein oder anderen Aufräumaktion zu Tage getreten sind. Für den Heimatverein jedoch sind genau dieses alten Schätzchen weitaus mehr.

„Das ist total spannend“, nimmt Frenster eine Lupe zur Hilfe, als er einen Stapel mit vergilbten Papier, den er von Heiner Linnemann erhalten hat, näher in Augenschein nimmt. „Gar nicht so einfach“, gibt er zu, „diese Urkunden und Verträge sind alle in Sütterlin geschrieben.“ Der Frenstersche Tisch ist übersät mit lauter alten Raritäten. „Für uns als Heimatverein sind diese Dinge von unschätzbaren Wert“, erklärt Frenster und gibt Einblicke in weitere Vorhaben. Der Ascheberger Heimatverein will diese alten Funde nicht nur einfach sammeln. „Nein wir wollen sie alle digitalisieren und archivieren, um so auch ein Stück Geschichte des Ortes zu bewahren“, macht Frenster deutlich.

Umso dankbarer ist er Ludger Höwelhans, dass der seine Funde alle dem Heimatverein überlässt. „Hier“, sagt Höwelhans, „das ist noch ein praktisches Rezeptbuch von meiner Mutter, und hier auch noch ganz alte Schnittmuster aus den 50er- und 60er Jahren. Mama hat das alles sorgfältig aufbewahrt“. Und Ludger Höwelhans? Er hat aufgeräumt, wie so viele Ascheberger in Corona Zeiten. Nur einfach Mülltonnendeckel auf und weg damit, diese Variante kam für den Ascheberger nicht in Frage. Er wandte sich an den Heimatverein. So wie auch Willy Begeman, der Heinz Frenster im Sommer schon eine Schallplatte überließ, die er in seinem Keller zu Tage förderte.

„Diese Dinge sind von unschätzbarem Wert, denn wer von der jungen Generation weiß beispielsweise, dass hier in Ascheberg schon mal eine Schallplatte mit dem Titel „Eine Gemeinde musiziert Ascheberg – Herbern-Davensberg“ herausgebracht wurde?“, bekräftigt Frenster. Wohl längst nicht jeder. Logisch, dass auch diese Rarität nun ein besonderes Plätzchen bei den Heimatfreunden erhält.

Für den Heimatverein brechen damit arbeitsintensive Zeiten an. All die Fundstücke müssen schließlich sortiert werden. „Und das gestaltet sich in Zeiten von Corona nicht so ganz einfach“, gibt Frenster zu. Aber dennoch haben im Sommer schon einige Mitglieder angefangen. „Nur dabei ist Hilfe gefragt, wenn wir alles hintereinander bekommen wollen“, ruft Frenster die Mitglieder oder Freiwillige zur Mitarbeit auf. Schließlich sind die Aufräumarbeiten in den Kellern und auf den Dachböden in der Gemeinde wahrscheinlich längst noch nicht abgeschlossen. Und da hofft der Heimatverein Ascheberg, dass dann noch viele so reagieren, wie Ludger Höwelhans, Heiner Linnemann und Willy Begeman, die ihre besonderen Dachboden- und Kellerfunde dem Ascheberger Heimatverein überlassen haben.

Wer noch alte Dinge, wie beispielsweise auch alte Haushaltsgeräte /kleine Dinge wie Waffel- oder Bügeleisen), Trachten, Kostüme, Fotos oder Urkunden aus der Gemeinde bei Aufräumarbeiten findet, der darf sich bei Heinz Frenster,  0 25 93/ 66 56 melden.

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