Ausstellung im Rathaus eröffnet
Figuren wie aus 1001 Nacht
Senden
Was wünschen sich Mädchen im Alter von 11 bis 13 Jahren? Welches Lebensgefühl haben sie? Mit diesen und anderen Fragen haben sich Schülerinnen aus verschiedenen Kulturkreisen unter der Regie der Jugendkunstschule kreativ auseinandergesetzt. Ihre Arbeiten sind jetzt im Rathaus zu sehen.
„Ich möchte Ärztin werden“, „Ich will reiten und keiner hält mich davon ab“, „Ich verwirkliche meine Träume“ oder „Ich möchte eine Frau sein“ ich – mit diesen und weiteren Aussagen brachten Mädchen in Sprechblasen und auf künstlerische Weise ihre Lebensmottos oder ihre Ziele zum Ausdruck. Zudem setzten sie sich mit Cybermobbing und sexualisierter Gewalt auseinander.
Sebastian Täger, Bürgermeister
Eine eigene Stellwand konnten die Schülerinnen mit je fünf Elementen gestalten: Einem Frauentorso aus Kunststoff, den sie auf vielfältige Weise bekleideten oder mit farbigem Lack verzierten, mit einem Kopf, den sie mit künstlichen Wimpern und anderen Accessoires versehen konnten, einer leeren Sprechblase, mit einer kleinen Leinwand sowie mit einer Maske.
Die Schülerinnen, die die Arbeiten im Kunstunterricht der Edith-Stein-Schule erstellt hatten, nahmen an der Ausstellungseröffnung teil. „Man merkt: Ihr geht nicht geduckt durchs Leben“, sagte Bürgermeister Sebastian Täger mit Blick auf die neun Stellwände. „Da kann man gar nicht dran vorbeigehen – da bleibt man mit den Augen hängen“, fand er. Die neugierigen Blicke einiger Rathausbesucher, die im Bürgerbüro etwas zu erledigen hatten, bestätigten diese Aussage. Und der neue Leiter der Edith-Stein-Schule lobte die Ergebnisse so: „Ich bin stolz.“
Ausstellung läuft bis zum 31. März
„Bei der Arbeit am Torso haben sich tolle Gespräche entwickelt“, sagte Anke Kahner von der Jugendkunstschule Senden e.V. Sie hat das Projekt zusammen mit Sozialpädagogin Claudia Kampmeyer in der Edth-Stein-Schule Senden und im Jugendtreff „Exil“ in Lüdinghausen durchgeführt. Teilweise „märchenhaft wie Figuren aus 1001 Nacht“ seien die Werke, so Kahner. Die Mädchen, die sie gestaltet haben, stammen aus Afghanistan, Albanien, Deutschland, dem Iran, Syrien und der Türkei und leben sowohl in muslimisch als auch in christlich geprägten Familien. Das Projekt wird aus dem Landesprogramm Wertevermittlung, Demokratiebildung und Prävention sexualisierter Gewalt gefördert. Die Ausstellung findet im Rahmen der Woche der Vielfalt statt, wie Janina Przybyl vom Kreisjugendamt berichtete.
Die Ausstellung ist bis zum 31. März zu den üblichen Öffnungszeiten des Rathauses zu sehen.
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