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Konzert des Vokalensembles „Gaudia“

Abendstimmungen in Klang gegossen

Havixbeck

Es ist ein beliebtes Thema von Malern und Dichtern, und eben auch von Komponisten: die wunderbaren Lichtstimmungen am Ende des Tages. Diesen emotionalen Momenten widmete das Vokalensemble „Gaudia“unter dem Titel „Abendstille überall“ nun eine Abendmusik in der Havixbecker St. Dionysius-Kirche.

„Gaudia“ – zu deutsch: eine große Freude: Diesen Namen trägt das Vokalensemble offenbar zu Recht. Denn bei seinem Konzert in Havixbeck begeisterte es das Publikum. Foto: Peter Amadeus Schneider

Sieben Sängerinnen und fünf Sänger hatten sich ein ambitioniertes Programm vorgenommen. Und um es gleich am Anfang zu benennen: Den beachtlichen Ansprüchen dieses Programms wurde die Gruppe in vollem Maße gerecht.

Mit bekannten und auch mit weniger bekannten Kompositionen wurde der Bogen vom Frühbarock bis an die Schwelle zeitgenössischer Musik gespannt. Allen diesen Werken war eine Fülle von farbigen Harmonien gemeinsam, welche die aufmerksam folgenden Zuhörer immer wieder aufs Neue in ihren Bann zogen.

Die älteste Komposition des Abends stammte von Melchior Vulpius, die jüngste von dem als Komponist kaum bekannten Theologen Friedrich Samuel Rothenberg, dessen Tonsatz allerdings stark der Spätromantik verhaftet ist. So mag man als die modernsten Werke des Abends Kompositionen von dem oft unterschätzten Albert Becker und von Max Reger nennen.

Besondere Ansprüche an das Ensemble stellten der fünfstimmige Satz „Die Nacht ist kommen“ von Max Reger und die sogar sechsstimmige Komposition „Bleib bei uns“ von Josef Rheinberger. Die solistischen Qualitäten der einzelnen Sängerinnen und Sänger waren der Garant für ein überzeugendes Gelingen dieser herausfordernden Werke.

Mit diskreter Zeichengebung führte Ludger Stricker die Gruppe durch die unterschiedlichen Stimmungs- und Klangwelten. Wunderbar dabei der schlanke und mühelos singende Sopran. Überzeugend die zahlreichen dynamischen Schattierungen und Abstufungen, eine Intonation, die keine Wünsche übrig ließ, und ein gemeinsames fein auslotendes Gestalten. Die erkennbare Freude aller Akteure übertrug sich unmittelbar auf die Stimmung der Zuhörer, die am Ende nicht mit Applaus sparten.

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