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AFG präsentiert Projekt-Ergebnisse

Bio-Recycling im Miniformat

Havixbeck

Dem Besucher wurde es in der Anne-Frank-Gesamtschule am Freitag nicht langweilig. Viele Ergebnisse aus der Projektwoche wurden intensiv erklärt oder auch vorgeführt.

Maxi Krähling

Eine natürliche Recyclinganlage bauten Schüler des siebten Jahrgangs bei ihrem Regenwurm-Experiment auf. Foto: Maxi Krähling

Was gucken die denn so komisch? Auf den Tischen liegen Bilder, auf denen Mädchen unterschiedlichste Gesichter machen: Traurig, fröhlich ängstlich, oder ist das besorgt? Mehr auf Gestik und Mimik achten, eine Woche lang das Reden runterschrauben – „Reden ohne Sprache“. So hieß nur ein Projekt von vielen in der Projektwoche an der Anne-Frank-Gesamtschule.

Fünf Tage lang keine Vokabeln und Hausaufgaben. Dafür die unterschiedlichsten Projekte, die sich im Großen und Ganzen um das Thema „Soziales Miteinander“ oder den verantwortungsvollen Umgang mit anderen Menschen, der Natur und der Umwelt drehten. Am Freitag stand die große Präsentation an, bei der die Gruppen ihren Mitschülern, Lehrern und Eltern zeigten, was sie erforscht, recherchiert, gebaut oder einstudiert haben.

So bestimmte etwa die Geschichte der Anne Frank, Namensgeberin der Schule, die vergangenen fünf Tage der Fünftklässler. „Mit Holzklötzen haben wir über unsere Tische hinweg Brücken gebaut, haben uns damit beschäftigt was es heißt, ausgegrenzt zu werden. Wir haben selber eigene Tagebücher gebastelt und Einträge geschrieben“, berichtete Nika Borks.

Um ein soziales Projekt aus Afghanistan drehte es sich bei einer Gruppe der Jahrgangsstufe acht. Im Frauenzentrum Laghmani sticken Mädchen acht Zentimeter große Quadrate und finanzieren sich durch den Verkauf den Schulbesuch und die Chance auf ein besseres Leben. „Wir haben uns selbst ans Sticken gewagt. Für uns ist es kaum vorstellbar, dass wir unser Leben oder unsere Schule mit so einer Arbeit finanzieren müssten. Die wenigsten von uns haben überhaupt einen Schülerjob“, sagte Schülerin Carolin Arning.

Bei den Projekten der Oberstufe ging es technischer zu. Unter dem Titel „Stadt.Land.Müll“ kamen Methoden der Geoinformatik zur Anwendung. Alle nötigen Bauteile und Programme wurden von den Teilnehmern selbst entwickelt. Unterstützt wurden die Schüler von Wissenschaftlern und Studierenden des Instituts für Geoinformatik an der Uni Münster sowie ihren Fachlehrern für Informatik, Erdkunde und Technik.

Unter anderem wurde eine intelligente Mülltonne entwickelt, die ihren Füllstand und Informationen über den Inhalt mit Sensoren erfasst. Die so gewonnenen Informationen werden im Internet auf einer Karte dargestellt. Mit Hilfe einer App können Bürger dann zum Beispiel die nächstliegende passende Mülltonne finden, in der sie ihren Müll entsorgen können.

„Ich dachte, wir bauen eine Filteranlage. Haben wir zwar nicht gemacht, aber das Projekt war trotzdem cool“, lacht Siebtklässer Noah Lefert. Denn bei „Alles Müll – oder was?“ besuchten die Schüler eine Biomüll-Deponie und eine Biogas-Anlage, machten Umfragen zum Thema Recycling mit ihren Mitschülern und bauten die kleinste natürliche Recyclinganlage der Welt: Das Regenwurm-Experiment.

Schüler und Lehrer zeigten sich zufrieden mit den Ergebnissen ihrer Projekte.

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