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Nominiert beim Innovationspreis Münsterland

Clevere Produkte aus Havixbeck

Havixbeck

Für den Sprung nach ganz oben auf das Siegertreppchen beim Innovationspreis Münsterland hat es für die beiden Start-ups „what a bird“ und „clockin“ nicht gereicht. Dennoch ziehen die Jungunternehmer mit Wurzeln in Havixbeck aus der Nominierung neue Motivation für ihre Projekte.

Ansgar Kreuz

Die Produktideen ihrer Start-ups stellten Kristin Skibba und Lars Trappe von „what a bird“ sowie Frederik Neuhaus von der „Clockin GmbH“ vor. Foto: Ansgar Kreuz

Gleich zwei Start-ups mit Wurzeln in Havixbeck – „what a bird“ und „clockin“ – waren jetzt unter den drei Nominierten für den Innovationspreis Münsterland in der Kategorie Start-up. Auch wenn es bei der Preisverleihung in Emsdetten für beide nicht zum Sieg reichte, fühlten sich die jungen Unternehmer doch geehrt und zogen neue Motivation aus der Teilnahme an dem vom Münsterland e.V. ausgerichteten Wettbewerb.

„Die Nachricht von der Nominierung erreichte uns auf dem Flughafen in Äthiopien, als wir unsere Mails vor dem Abflug noch einmal gecheckt haben“, erinnert sich Kristin Skibba von „what a bird“. „Die Freude war groß, und so wurde es ein ganz entspannter Rückflug nach Deutschland“, ergänzt Lars Trappe. 2017 gründeten die beiden ihr in der Havixbecker Bauerschaft Brock ansässiges Unternehmen. Auf den Markt brachten sie ein einfach zu handhabendes, robustes und wartungsarmes Wasseraufbereitungssystem für Trinkwasser.

Bei einem Besuch in Ghana erklärte Lars Trappe die Funktion der Wasserfilterpumpe. Foto: Kristin Skibba

Die Idee zu der Wasserpumpe mit eingebautem Filter kam Kristin Skibba und Lars Trappe bei einem Aufenthalt in Subsahara-Afrika. „Zu 75 Prozent wird das Wasser dort in Kanistern transportiert“, erklärt Trappe. Da lag es nahe, für die ländlichen Regionen ein System zu entwickeln, mit dem das Wasser direkt aus dem Kanister gezapft und gleichzeitig gereinigt wird. „Der Filter funktioniert wie ein Sieb“, erläutert der Havixbecker. Durch winzige, nur 100 Nanometer große Löcher wird das Wasser gepumpt. 99,99 Prozent der Bakterien wie Cholera, Typhus oder E.Coli würden zurückgehalten. Durch Rückspülung kann der Filter gereinigt werden.

Wichtig war den Gründern, dass ihre Neuentwicklung als Mehrwert bei der Bevölkerung in Afrika ankommt. Es sei besser, direkt die Ursachen von Erkrankungen zu bekämpfen als Medikamente zu nehmen. „Der Filter wird schon rege genutzt. Unser Ziel ist, dass er in Zukunft an jedem Kiosk zu bekommen ist“, erklärt Kristin Skibba. Auch wenn der Preis der Wasserfilterpumpe für Kanister mit 37,50 Euro pro Stück für die Menschen in Afrika zunächst hoch erscheine, amortisiere sich die Anschaffung schnell.

In einer ganz anderen Branche ist die „Clockin GmbH“ mit Sitz in Münster unterwegs. Gemeinsam brachten im Jahr 2015 Frederik Neuhaus und Benedikt Dreier, die beide aus Havixbeck stammen, und Dr. Florian Nolte, der aus Altenberge kommt, eine mobile Zeiterfassung und Arbeitsdokumentation per APP für Smartphone und Tablet auf den Weg. Den Anstoß dazu gab Thomas Bittmann, Geschäftsführer einer Firma für Kanaltechnik in Ahlen, der die klassischen Stundenzettel durch eine moderne, digitale Lösung ersetzen wollte.

Die Clockin-App wird in vielen Branchen eingesetzt, zum Beispiel zur Dokumentation in Praxen oder bei Pflegediensten. Foto: clockin

„App statt Zettelwirtschaft“, bringt Frederik Neuhaus die Idee von „clockin“ auf den Punkt. Erforderlich geworden sei die Eigenentwicklung, weil auf dem Markt kein praktikables Produkt gefunden worden sei. „Es blieb uns also nur, die App selbst zu entwickeln“, so Neuhaus.

Zunächst war „Clockin“ darauf ausgerichtet, in einem Handwerksunternehmen Arbeitszeiten zu erfassen und Leistungen zu dokumentieren. „Dies erfolgt minutengenau und projektbezogen. Für die spätere Abrechnung im Büro des Unternehmens stehen die Daten direkt zur Verfügung, ganz ohne lästigen Papierkram“, erläutert Frederik Neuhaus.

Schnell zeigte sich, dass die „Zettelwirtschaft“ nicht nur im Bereich des Handwerks arbeitsintensiv und fehlerbehaftet ist. Pflegedienste wandten sich an „Clockin“, da bei der Betreuung der Patienten umfangreiche Dokumentationen vorgeschrieben sind. „Mit wenigen Klicks oder auch per Spracheingabe können die Pflegekräfte die Angaben über die App schnell eingeben“, sagt Frederick Neuhaus. Dies erleichtere den Arbeitsalltag deutlich.

Inzwischen ist die Clockin-App europaweit im Einsatz. „Unsere Kunden kommen aus den unterschiedlichsten Branchen, vom kleinen Unternehmen bis hin zum DAX-Konzern“, freut sich Neuhaus über die Entwicklung des Start-ups. Eine Herausforderung für die Entwickler sind die regelmäßigen Updates der Betriebssysteme der Smartphones, Tablets und Computer sowie neue Hardware, worauf die App stetig aktualisiert werden müsse. Hinzu kommen neue Features, die von den Kunden aus der Praxis heraus gewünscht werden.

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