AFG: Projektarbeit mit dem Institut für Geoinformatik
Daten gegen den Klimawandel
Havixbeck
Oberstufenschülerinnen und -schüler der Anne-Frank-Gesamtschule haben am Institut für Geoinformatik zusammen mit Wissenschaftlern geforscht, gemessen und ihre Ergebnisse diskutiert. Die Klimakrise wurde so für jede und jeden ganz greifbar.
Blinkende Lämpchen, dutzende Stecker und bunte Kabel ragen aus den Fahrradkörben der Schülerinnen und Schüler, während sie durch Münster radeln. Was von Weitem so aussieht, als würden sie Elektronikbaukästen transportieren, sind sogenannte SenseBoxes, mobile Messgeräte, die – richtig programmiert – wichtige Daten liefern: Informationen zur Feinstaubbelastung oder auch zur Fahrsicherheit lassen sich mit dieser Technik erfassen.
26 Schülerinnen und Schüler des Oberstufenzentrums der Anne-Frank-Gesamtschule (AFG) haben in der Projektwoche „Klima Daten Schule“ mit Wissenschaftlern zusammengearbeitet und dabei nicht nur das Bauen solcher Messgeräte gelernt, sondern auch das Programmieren und die Erfassung von Daten zu Klima und Umwelt.
Messgeräte selbst gebaut
Das Start-Up openSenseLab gGmbH organisierte die Projektwoche im Rahmen eines BSO-Mint-Projektes des zdi-Netzwerkes Kreis Coesfeld. Das Projekt ist eine Maßnahme zur vertiefenden Berufs- und Studienorientierung und wird durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft und die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit gefördert, erklärt die AFG in einer Pressemitteilung.
Wie wichtig Datenerfassung in der Naturwissenschaft ist, verdeutlichte Dr. Thomas Bartoschek, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geoinformatik und Mitgründer des openSenseLab, indem er auf die Klimakrise verwies: „Daten prägen unser Leben. Sie helfen uns, die Welt zu verstehen und zu gestalten.“ Die Klimakrise sei ohne Daten zur Erderwärmung oder zur Höhe des Meeresspiegels kaum zu begreifen.
Am Institut für Geoinformatik lernten die Schülerinnen und Schüler, Daten kritisch zu erfassen und zu bewerten. Nachdem sie von Klimatologen der WWU Grundlegendes zum Klimawandel erfahren hatten, ging es in diesem Projekt vor allem um Maßnahmen zur Bewältigung dieser Krise.
Daten machen Klimakrise anschaulich
Mit Hilfe der Klima-Daten-Schule-App, einer vom Bundesumweltministerium geförderten Entwicklung, suchten die Jugendlichen nach Möglichkeiten, Klimaschutz in ihren Alltag zu integrieren: Dabei ging es um Themen wie Mobilität, nachhaltige Ernährung und Naturschutz in der Umgebung.
Die Schülerinnen und Schüler wurden zum Teil sehr konkret. Etwa, wenn sie die Auswirkung einer Verdopplung vegetarischer Gerichte in der Schulmensa auf die CO2-Bilanz untersuchten: Der Ausstoß von Kohlendioxid würde sich um 20 Prozent verringern, stellten die Jugendlichen fest. Das entspreche pro Woche 10 000 Autokilometern.
Anschließend sammelten die Schülerinnen und Schüler mit den SenseBoxes Daten zu Umwelt, Radwegqualität und Fahrsicherheit. Diese veröffentlichten sie auf der openSenseMap sowie einer eigens programmierten Plattform. So soll die Stadtverwaltung in Münster dazu bewegt werden, mehr für bessere Fahrradwege zu tun, heißt es in der Pressemitteilung.
Schüler Rabir Kellawi war von der Projektwoche an der Uni Münster sehr beeindruckt: „Mir ist deutlich geworden, wie wichtig Information und Aufklärung in Bezug auf Klimawandel und Umweltschutz sind.“ Dass er relevante Daten selbst ermitteln konnte, hätte er nie gedacht. „Etwas gelernt zu haben, das sofort anwendbar ist, finde ich großartig.“
Startseite