Baumberger-Sandstein-Museum
Finanzierbare Lösung gefordert
Havixbeck
Möglicherweise wird es eine Wendung beim Projekt Sandstein-Museum geben, das im Rahmen des Regionale Projekts 2016 umgebaut werden soll.
Möglicherweise wird es eine Wendung beim Projekt Sandstein-Museum geben, das im Rahmen des Regionale Projekts 2016 umgebaut werden soll. Die Ratsfraktionen Bündnis 90/Die Grünen und FDP stellten nun einen Antrag mit der Überschrift „Sandsteinmuseum neu denken!“. Den Eingang des Antrags verkündete Bürgermeister Klaus Gromöller während der Bauausschusssitzung am Donnerstagabend.
„Wir wollen mit dem Antrag eine kleinere, angemessene Lösung für das Museum erreichen. Insbesondere hat die letzte Ratssitzung nochmals verdeutlicht, dass dieses Projekt aus dem Ruder läuft und erhebliche Mehr- und Folgekosten bringen wird. Wir setzen uns für eine finanzierbare und nachhaltige Weiterentwicklung des Museums ein und verstehen dies als verantwortungsvolles Handeln für unsere Gemeinde. Vor allem auch angesichts weiterer Bedarfe gemeindlicher Entwicklungsvorhaben“, so Dr. Friedhelm Höfener von der Fraktion der Grünen.
Im Jahr 2015 hat der Gemeinderat auf Grund zu hoher Kosten in Höhe von rund 1,4 Millionen Euro beschlossen, keine „Baumberger Akademie für Sandstein“ zu errichten. Dennoch war und ist es politischer Wille, das Sandstein-Museum inhaltlich-konzeptionell weiterzuentwickeln. An diese Bedingung ist auch der um 20.000 Euro erhöhte Zuschuss des Kreis Coesfeld gebunden.
Nach Beratungen im Museumsbeirat und erneuter Beschlussfassung im Rat ist die Entscheidung mehrheitlich getroffen worden, den Antrag zu aktivieren und erneut im Rahmen der Regionale 2016 einzubringen. Gleichzeitig ist vom Gemeinderat eine Baukostenobergrenze von 900.000 Euro festgesetzt worden. Die aktuelle Kostenschätzung verdeutlicht, dass allein diese Begrenzung bereits um rund 245.000 Euro überschritten wird.
Die derzeitigen Planungen und die Mehrkosten für den Betrieb des Sandsteinmuseums und die Einrichtung des „Kompetenzzentrums für Naturstein und Baukultur“ zeigten, dass die Baukosten um ein Mehrfaches überschritten und das Gesamtvolumen wohl mindestens 2,5 Millione Euro umfassen würde. Dabei sei die Finanzierung des Gesamtvorhabens und der laufen-den Betriebskosten nicht dauerhaft gesichert, so die Meinung der beiden Fraktionen.
„Erschwerend kommt hinzu, dass dieses Projekt nicht von einer breiten Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger sowie der Politik getragen ist, die aus unserer Sicht für ein Vorhaben dieser Dimension zwingend erforderlich ist. Auch die Beteiligung des Museumsbeirates ist nach der Antragstellung nicht erfolgt und musste erst durch einen Ratsbeschluss eingefordert werden“, heißt es in dem Antrag.
Während der nächsten Haupt- und Finanzausschusssitzung am 29. November (Mittwoch) soll das Thema wieder beraten werden.
Wie Bürgermeister Klaus Gromöller auf WN-Anfrage am Freitag mitteilte, sieht er die großartigen Effekte für den Ort gefährdet, wenn die Planungen nicht so fortgeführt werden könnten. Er sieht vor allem die Zuschüsse alleine von der Regionalen dahinschwinden. „Wir bekommen 65 Prozent als Zuschuss, das darf man nicht vergessen“, so der Bürgermeister.
Im Januar würde ein Gutachten vorgestellt, das das Betriebskonzept näher darstellt. Diese Maßnahme sei von der Politik eingefordert worden, gibt Gromöller zu bedenken. Seiner Meinung nach sei dies abzuwarten. Bislang habe man noch nicht über die Einnahmen durch den neuen Veranstaltungssaal diskutiert. „Es sind durchaus Firmen bereit, im kleineren Kreis solche Räume anzumieten. Da sind Einnahmen zu generieren“, erklärte Gromöller.
Weiterhin müsse man das Städtebauliche Handlungskonzept im Auge behalten. Im Ortskern solle noch einiges umgestaltet werden. „Die Förderung ist davon abhängig“, so Klaus Gromöller, der die Effekte für Havixbeck weitaus positiver beurteilt, als sie jetzt von der Politik beschrieben werden.
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