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20 Jahre Hospizbewegung

„Hospizarbeit ist unerlässlich“

Havixbeck

1996 gründete sich in Havixbeck eine Hospizgruppe. Inzwischen gehören rund 90 Mitglieder zum Verein, wovon 18 die Begleitung bei Schwerkranken und Sterbenden übernehmen.

Klaus de Carné

Eine große Festgemeinde versammelte sich auf dem Friedhof, um bei der Pflanzung des Ginkgobaums dabei zu sein und auch noch einen Spaten Erde zu verteilen. Foto: Klaus de Carné

Mit einer Feier an drei verschiedenen Orten beging die Hospizbewegung Havixbeck ihr 20-jähriges Bestehen. In der evangelischen Kirche fand am Samstagmorgen zum Auftakt ein ökumenischer Gottesdienst statt, der von Pfarrer Dr. Oliver Kösters und Pfarrer Siegfried Thesing mitgestaltet wurde. Beide Geistlichen stellten heraus, wie wichtig der Umgang mit Sterbenden sowie deren Begleitung durch die Hospizbewegung sei.

Aus kleinsten Anfängen entwickelte sich seit 1996 in zwei Jahrzehnten ein Verein mit heute rund 90 Mitgliedern. Dazu gehören inzwischen 18 aktive Begleiter, die todkranke Menschen in ihren Wohnungen oder Pflegeeinrichtungen besuchen und manchmal sogar über Jahre begleiten. Aber auch die Trauerarbeit ist Bestandteil der Hospizbewegung. Das Trauercafé im Sudhues und Trauerwanderungen in den Baumbergen finden regelmäßig statt.

„Die Hospizarbeit verfolgt das Ziel, sterbenden Menschen ein würdiges und selbstbestimmtes Leben bis zum Ende zu ermöglichen. Der Hospizgedanke hat in Deutschland in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen“, so Prof. Dr. Otmar Schober in seinem Festvortrag im Torhaus. Der ehemalige Direktor der Klinik für Nuklearmedizin an der Uniklinik Münster gab einen Abriss über die Arbeit von Hospizbewegungen. Dabei nahm er religiöse wie medizinische Aspekte mit auf. „Trotz der seit einiger Zeit gesetzlich verankerten Palliativversorgung ist die Hospizarbeit unerlässlich“, so Schober. Die zeitliche und persönliche Zuwendung zum Kranken und Sterbenden könne viel besser durch das Ehrenamt bewerkstelligt werden. „Das Zeitgeschenk ist viel größer“, sagte Dr. Schober. Er und seine Frau, Dr. Anna Schober, gründeten die Schober-Stiftung, die sich um die Unterstützung von Schwerstkranken und Sterbenden kümmert.

Bürgermeister Klaus Gromöller betonte, dass er froh sei, eine Hospizbewegung im Ort zu haben. Bei Krankheit, Tod und Trauer sei die Unterstützung von Mensch zu Mensch ein wertvolle Hilfe. „Ich wünsche allen, dass die Gruppe stark bleibt und vielleicht noch mehr Ehrenamtliche sich an der guten Arbeit beteiligen“, so Bürgermeister Gromöller.

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