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Anne-Frank-Gesamtschule Havixbeck-Billerbeck

„Ohne Eltern geht es nicht“

Havixbeck

„Was ist ein Snap?“ Betretenes Schweigen – die anwesenden Eltern sind sich da nicht sicher. Robin Meyer, Achtklässler der Anne-Frank-Gesamtschule (AFG) und als Medienscout an der Schule aktiv, weiß die Antwort: „Das ist eine App, mit der Fotos verschickt werden und die automatisch wieder verschwinden.“ Es blieb nicht die einzige Frage, die die Eltern bei den Medienkompetenztagen der AFG beantwortet bekamen.

Johannes Wentzel klärte die Eltern über die Gefahren auf, die den Kindern bei der Mediennutzung drohen, und wie man diesen Gefahren begegnen kann. Foto: Anne-Frank-Gesamtschule

Der 14-Jährige kennt auch Twitch (Live-Stream, während andere spielen). Und wie viele andere Jugendliche auch, hat er bereits ungewollt Bilder oder Nachrichten erhalten, die er nie sehen wollte. Dass „Creepypasta“, vor denen Medienpädagoge Johannes Wentzel die anwesenden Eltern hier warnt, nichts mit Nudeln zu tun hat, gehört zu seinem Grundwissen, wenn er an den Medienkompetenztagen der AFG vor Schauergeschichten und Kettenbriefen im Netz warnt.

Doch so sehr sich die Schule auch um Aufklärung bemüht, „ohne Eltern geht es nicht“, betont Wentzel. Er referierte im Forum beim Infoabend zu „TikTok und Co.“, organisiert vom Unterstufenkoordinator der AFG, Johannes Fastermann, und unterstützt von der Landesanstalt für Medien NRW. „Zeigen Sie Interesse, informieren Sie sich, kriegen Sie ein Gespür dafür, was faszinierend an TikTok ist.“

Oft fehlt das Bewusstsein, was man besser nicht tut

Dabei stoße man auch auf „Challenges“, die bis hin zu lebensbedrohlichen Aufforderungen reichten. Dass die Bilder auf Snapchat nach kurzer Zeit wieder verschwänden, sei keine Lösung. Jeder könne einen Screenshot von dem Bild machen und es beliebig oft weiter versenden. Und: Einmal gepostet, sei es kaum zu löschen. Deshalb rät Wentzel: „Think before you post!“ (Denke nach, bevor du etwas im Internet veröffentlichst).

„Wo machst du Fotos, wo nicht?“, sei eine Frage, die man jungen Nutzern stellen sollte. Dass man sich in der Öffentlichkeit befinde, wenn Bilder aus dem Wohnzimmer gepostet werden, dafür fehle selbst Jugendlichen mitunter das Bewusstsein. Wenn das Kind doch Nacktfotos verschickt habe, solle man ihm „nicht den Kopf abreißen“, sondern die Schule informieren, gegebenenfalls die Polizei einschalten. Zum Grundwissen gehöre die Information, dass die Verbreitung von Nacktbildern, Beleidigungen, Hitlerbildern und Hakenkreuzen verboten sei. „Das ist kein petzen, sondern heißt, Verantwortung zu übernehmen.“

Ab wann sollen Kinder das Smartphone nutzen?

Auf die Frage, ab welchem Alter ein Smartphone erlaubt sein sollte, antwortet Wentzel: „Wenn Sie den Eindruck haben, dass ihr Kind fit dafür ist.“ Dazu gehöre die Kenntnis des Internet-ABCs wie auch die Begleitung durch Erwachsene, die medienfreie Zeiten für ihre Kinder festlegen und ihnen immer wieder verdeutlichen sollten: „Du musst nicht alles tun, was andere sagen.“

Am Montag (13. Februar) um 19.30 Uhr informieren Katrin Hagedorn und An­dreas Nitz vom Kommissariat Kriminalprävention und Opferschutz der Polizei Coesfeld im Forum über strafrechtliche Aspekte in der Mediennutzung Jugendlicher.

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