Pilotprojekt wird mit zwei Millionen Euro gefördert
Roboterflotte hilft beim Rübenanbau
Havixbeck
Unkraut jäten muss keine schweißtreibende Arbeit bleiben. Vor allem dann nicht, wenn diese Aufgabe von Agrar-Robotern ausgeführt wird, die mit künstlicher Intelligenz (KI) ausgestattet sind. Bei dem Unternehmen „Zauberzeug“ wird gerade einer entwickelt.
Die gute Nachricht erreichte den Chef der Zauberzeug GmbH, Rodja Trappe, vor wenigen Tagen aus dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Grünes Licht gab es von dort für die zweite Etappe des Projektes „Uckerbots“, das auf 24 Monate angelegt und mit einem Finanzvolumen von zwei Millionen Euro ausgestattet ist.
Im Rahmen des Förderprogramms „WIR!-Bündnis Region 4.0“ entwickelt Zauberzeug als Projektpartner der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde neue Technologien für Schwarmrobotik zur Ausweitung des Zuckerrübenanbaus in der Uckermark. Mit im Boot sind drei weitere Forschungsinstitute sowie regionale Partner aus der Landwirtschaft.
KI hilft bei der Pflege der Pflanzen
In der regionalen Verarbeitung von Bio-Zuckerrüben liegt ein großes Potenzial für den Aufbau nachhaltiger und regionaler Wertschöpfungsketten, heißt es in einer Mitteilung. Die Nutzung dieses Potenzials erfordert jedoch eine Ausweitung des Anbauumfangs für Bio-Zuckerüben in der Region. Um unter anderem dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, „setzen wir auf KI-basierte Schwarmintelligenz für die Landwirtschaft“, erklärte Zauberzeug-Geschäftsführer Rodja Trappe. „Die Maschinen werden so konzipiert, dass sie sich untereinander verständigen.“ Ihr Vorteil: Sie sind rund um die Uhr einsetzbar, hinterlassen mit ihrem leichten Gewicht keine Flurschäden, erkennen und unterscheiden nützliches Beikraut von Unkraut, entnehmen letzteres mechanisch oder bearbeiten es mittels Elektroschocker.
Rodja Trappe, CEO Zauberzeug GmbH
Zauberzeug wurde 2012 gegründet und beschäftigt derzeit 16 Mitarbeiter. Die Bundestagsabgeordnete Dr. Anne Monika Spallek (Bündnis 90/Grüne) konnte bei ihrem Werkstattbesuch, der auf Initiative des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW) Münsterland, vertreten durch Berthold Mühlenkamp, zustande gekommen war, bereits die erste Version vom Uckerbot-Prototypen in Augenschein nehmen: „Innovative Unternehmen, die Digitalisierung mit dem Handwerk und der Landwirtschaft verknüpfen und damit Projekte für den ländlichen Raum schaffen, sind genau das, was wir hier brauchen und gerne unterstützen“, betonte Spallek.
Bundestagsabgeordnete informiert sich vor Ort
Rodja Trappe nutzte im Gespräch mit der Bundestagsabgeordneten die Gelegenheit, auf unliebsame Hürden im Förderwesen hinzuweisen: „Zwischen Forschungsförderung und Produktsubventionierungen fehlt eine geeignete Unterstützung bei der kostenintensiven Markteinführung.“
Dr. Anne Monika Spallek versprach, diese Anregung mit nach Berlin zu nehmen und sich entsprechend dafür starkzumachen: „Es war ein mühsamer Prozess, die Notwendigkeit zur Unterstützung von Klein- und Kleinstunternehmen in Bewegung zu bringen. Mit dem 100-Millionen-Euro-Förderprogramm zur Umstellung der Produktionsanlagen dieser Betriebe von Gas, Öl und Kohle auf Strom haben wir schon viel in Bewegung gebracht und diesen Kurs werden wir kontinuierlich weiter verfolgen“, heißt es in einer Mitteilung ihres Büros.
Roboter zur Beseitigung von Pferdeäpfeln
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