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Zwölftklässler der AFG nahmen an Unfallpräventionsprogramm der Polizei teil

Wie plötzlich ein Leben zu Ende sein kann

Havixbeck

Drogen, Alkohol, laute Musik – junge Fahranfänger neigen oft dazu, mal etwas zu schnell zu fahren, gerade wenn sie noch Freunde im Auto dabei haben. Die Polizei probierte nun Jugendliche für die Gefahren im Straßenverkehr zu sensibilisieren. Und nutzte dabei drastische Maßnahmen.

Im „Crash-Kurs NRW“ mahnte die Polizei mit erschütternden Bildern und Berichten die Jugendlichen, sich im Straßenverkehr vorsichtig zu verhalten. Foto: Polizei Coesfeld

Partyfotos sind auf die Leinwand projiziert, Jugendliche mit Bier, Drogen und Zigaretten. Dann plötzlich Autos, zerschmettert an einem Baum, flach gepresstes Blech von Motorrädern und auf der Straße weiße Markierungen, die anzeigen, wo Körperteile gelegen haben. Bedrückende Bilder, die da im Konzert-Theater Coesfeld gezeigt werden.

„Crash-Kurs NRW“, eine Veranstaltung der Polizei NRW, will junge Erwachsene über Risiken im Straßenverkehr aufklären und dabei emotional berühren. Ziel sei es laut den Veranstaltern, die Anzahl der Unfälle im Straßenverkehr zu reduzieren, denn in die sind überproportional viele junge Menschen verwickelt. Der 12. Jahrgang der Anne-Frank-Gesamtschule (AFG) war mit mehr als 300 weiteren Jugendlichen aus der Region dabei; auf Anraten der Polizei wurde der Besuch von den begleitenden Lehrerinnen und Lehrern vor- und nachbereitet, teilt die Schule mit.

Eigene Erfahrungen geteilt

Im Vorfeld sprachen die Jugendlichen über eigene Erfahrungen. Svenja Halsband (18): „Junge Leute sind generell risikobereiter, zudem fehlt ihnen die Fahrerfahrung.“ Besonders gefährlich sei es, wenn Jugendliche am Wochenende gemeinsam unterwegs seien. „Wenn das Auto voll besetzt ist und dazu noch laute Musik läuft, ist der Druck groß, schneller zu fahren als erlaubt.“

„Wir möchten die Jugendlichen für Gefahren sensibilisieren und ihr Verantwortungsbewusstsein für andere Verkehrsteilnehmer wecken, erklärt Sebastian Webbeler, der die Stufe gemeinsam mit Dr. Vera Boie leitet. Diese ergänzt: „Der Crash-Kurs wählt einen sehr emotionalen Zugang. Wir hoffen, damit möglichst viele unserer Schülerinnen und Schüler erreichen zu können.“

Schüler und Azubis mussten schon sterben

Die Tatsachenberichte über Azubis und Schüler, die sterben mussten, weil sie viel zu schnell unterwegs waren, haben die Jugendlichen tatsächlich berührt. „Wenn echte Menschen Erlebtes teilen, hat das eine ganz andere Wirkung, als nur informiert zu werden“, meinte Pia Scheffler (18). Mitschüler Erik Thoms gefiel vor allem der Überraschungseffekt am Ende, als die moderierende Polizistin einen Luftballon, an den Lebensträume der Jugendlichen geheftet waren, mit einer Nadel zum Platzen brachte. „Das hat gezeigt, wie plötzlich ein Leben zu Ende sein kann.“

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