Andere Strecke macht viel Arbeit
Baustelle auf der Sendener Straße: RVM-Team muss Buslinien umplanen
Lüdinghausen
Für rauchende Köpfe beim RVM-Team hat die Baustelle auf der Sendener Straße gesorgt. Weil die Busse zeitweise nicht planmäßig fahren können, musste eine alternative Route her. Doch damit nicht genug. Es fielen noch allerhand andere Aufgaben an.
Arbeitsintensive Tage hat das gesamte Team der Regionalverkehr Münsterland (RVM) GmbH hinter sich. Der Grund ist die Baustelle auf der Sendener Straße – und damit auf einer „Schlagader für den ÖPNV“, wie es Fahrdienstleiter Fabian Lippelt im Gespräch mit der Redaktion formuliert. „Das ist ein Nadelöhr“, weiß der Experte aus Erfahrung. Alle, die von Lüdinghausen nach Senden und Münster fahren möchten oder umgekehrt, müssten da durch.
Und Umleitungen seien ausschließlich großräumig möglich, ergänzt Angebotsplanerin Melanie Gülker: „Es gibt kaum Alternativen.“ Trotzdem mussten und wollten die RVM-Mitarbeiter „das Beste für alle“ rausholen, wie sie selbst gleich mehrfach betonen. „So wie immer.“ Dafür ist es hilfreich, wenn dem Team möglichst frühzeitig alle Fakten zu einer Baumaßnahme vorliegen. Es muss wissen, wann welche Straßen wie gesperrt sind. Erst dann können die konkreten Planungen starten.
In diesem Fall ließen die Zuständigen des Landesbetriebs StraßenNRW die letzten verbindlichen Angaben keine 14 Tage vor dem Beginn der Baumaßnahme am Montag (8. Mai) durchsickern. Eine elfköpfige RVM-Arbeitsgruppe setzte sich daraufhin zusammen, um alles in die Wege zu leiten.
Wegen der Einbahnstraßenregelung zwischen der Kreuzung Stadtfeldstraße und der Steverbrücke ortsauswärts in Fahrtrichtung Senden musste eine alternative Route für die Gegenrichtung gesucht werden. Dafür ist Lippelt mit einem Bus verschiedene Routen abgefahren – immer mit laufender Stoppuhr.
Beim Planen von Umleitungen achten die RVM-Mitarbeiter stets darauf, dass die Strecke gut befahrbar ist, der Umweg nicht wesentlich länger dauert, möglichst wenige Haltestellen wegfallen sowie dass keine zusätzlichen Busse und Fahrer eingesetzt werden müssen, um die gewohnten Zeiten und Verbindungen des ÖPNV-Netzes weitgehend aufrechtzuerhalten.
Das Ergebnis: Ab heute verlassen die Busse, die nach Lüdinghausen fahren, die B 235 bereits nach der Haltestelle „Alte Schule“. Dort biegen sie auf eine Nebenstraße ab und schlängeln sich durch die Bauerschaft Aldenhövel bis zur Ascheberger Straße (B 58), auf die sie kurz vor dem Forstmannshof Böcker wechseln, um dann von dort aus in die Steverstadt einzufahren.
Zehn Haltestellen können die Busse – zumindest in dieser Fahrtrichtung – nun erstmal nicht bedienen. „Das ist nicht optimal, aber in diesem Fall die beste Alternative. Wir müssen die Kosten kleinhalten“, erläutert Gülker. „Ebenso die Unannehmlichkeiten für alle Beteiligten.“
Und natürlich wollen sie und ihre Kollegen den Fahrgästen den gewohnten Service bieten. Deshalb mussten im nächsten Schritt alle Daten für die „technischen Hintergrundsysteme“, wie es Tino Nitsch, zuständig für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der RVM, zusammenfasst, aktualisiert werden. Damit die dynamischen Fahrgastinformationsanzeiger und sämtliche Durchsagen stimmen. Und damit die App permanent aktuelle Infos liefert.
Schließlich war die Kommunikation nach innen und außen ein weiteres breites Aufgabenfeld. Nicht zuletzt mussten die Mitarbeiter an den Hotlines vollständig informiert werden. Parallel hat das RVM-Team alle Änderungen mit diversen Behörden abgestimmt. Michael Klüppels als Leiter Verkehrsmanagement betont: „Ich habe die Zusammenarbeit mit der Stadt Lüdinghausen als sehr kooperativ empfunden.“ Noch warten die Mitarbeiter auf die endgültige Zusage vom Kreis, dass auf der Umleitungsstrecke für die Zeit der Bauarbeiten „Anlieger frei“ gelten darf.
Während der Sommerferien soll der Baustellenbereich für den Verkehr zeitweise vollgesperrt werden. Wie die Busse dann unterwegs sein werden? „Das können wir noch nicht sagen“, bedauern Lippelt, Gülker und Nitsch. „Erstmal muss sich jetzt alles einspielen“, erläutert das Trio. Zudem wollen die Fachleute die Rückmeldungen von Fahrern und Fahrgästen, die sie in den kommenden Wochen erwarten, bei den weiteren Planungen berücksichtigen.
Dann startet der gesamte Prozess von vorne. Die nächsten arbeitsintensiven Tage für das RVM-Team sind somit bereits vorprogrammiert ...