Viehvermarktungs-Genossenschaft Lüdinghausen-Selm fusioniert mit Hamporc
Einstimmig für die Verschmelzung
Lüdinghausen
Das Corona-Jahr 2020 war für die VVG ein besonderes. Aber auch das laufende Jahr 2021 hält einen Meilenstein in der Geschichte der Genossenschaft bereit.
Eine umfangreiche Tagesordnung hatten die Mitglieder auf der Generalversammlung der Viehvermarktungs-Genossenschaft Lüdinghausen-Selm und Umgegend eG (VVG) in der Stadthalle Olfen am Donnerstagabend abzuarbeiten. Denn neben den verschiedenen Berichten stand die Verschmelzung mit dem Hamporc Zucht und Mast Erzeugergemeinschaft e.V. aus Nordwalde und den damit verbundenen Änderungen für die VVG an.
Dr. Jochen Farwick, Aufsichtsratsvorsitzender der VVG, freute sich, einen größeren Kreis an Mitgliedern und Mitarbeitern als im vergangenen Jahr im Saal willkommen zu heißen. Geschäftsführer Marcus Engbert sprach in seinem Lagebericht von „einem besonderen Jahr 2020“, das auch an der VVG nicht spurlos vorübergegangen sei. 2020 hätten, trotz Corona und der wochenlangen Schließung beim Westfleisch-Standort Coesfeld, die Stückzahlen beim Nutzvieh (1,17 Millionen) und beim Schlachtvieh (828 500) gesteigert werden können. „Das wäre ohne Unterstützung der Landwirte und unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht möglich gewesen“, so Engbert.
Stückzahlen bei Nutz- und Schlachtvieh gesteigert
Das umfangreiche Zahlenwerk stellte Prokurist Martin Fliss vor. Der Umsatz sank im vergangenen Jahr auf 249 Millionen Euro, im Vorjahr hatte er 263 Millionen Euro betragen. Grund dafür waren die schlechteren Preise.
Über die Arbeit des Aufsichtsrates und die gesetzliche Prüfung des Verbandes informierte Daniel Übbert die Versammlung. Der Ausschüttung einer Dividende von zwei Prozent auf die Geschäftsguthaben und einer Zuweisung zu anderen Ergebnisrücklagen stimmte die Versammlung zu.
Großen Raum nahm die Verschmelzung der VVG und der Hamporc ein. „Wir arbeiten nicht nur gut zusammen, sondern passen auch gut zusammen. Wir wollen uns gemeinsam den Herausforderungen im Markt stellen“, betonten die beiden Geschäftsführer Marcus Engbert und Matthias Kappelhoff, die in der Genossenschaft mit dem neuen Namen „Viehvermarktung Münsterland eG“ gemeinsam als Geschäftsführer und Vorstandsmitglieder tätig sein werden. Die Mitgliederzahl steigt durch die Verschmelzung um 271 auf 1134, die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um 23 auf dann 66.
„Den Herausforderungen des Marktes stellen“
Christian Degenhardt, Vorstand des Raiffeisenverbandes Westfalen-Lippe, stellte den Verschmelzungsvertrag vor. „Es ist etwas Besonderes, eine Genossenschaft mit einem Verein nach dem Umwandlungsgesetz zu verschmelzen“, sagte Degenhardt. Diesem Vertrag stimmten die Mitglieder ebenso einstimmig zu wie der Wiederwahl von Berthold Schulze Pals, Theo Schulze Uphoff und Georg Streyl für den Aufsichtsrat, der um weitere sechs Mitglieder der Hamporc erweitert wird. Der Vorstand wird vom Aufsichtsrat in dessen nächster Sitzung gewählt.
Heribert Qualbrink, Prokurist und Einkaufsleiter bei Westfleisch, warf zum Abschluss der Versammlung einen Blick auf den aktuellen Markt. Sein Fazit: „Viehvermarktung ist momentan ein verdammt schwieriges Geschäft.“
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