Brandschau-Ergebnisse fallen „so und so“ aus
Löschteiche können Gebäude und Leben retten
Lüdinghausen
Löschteiche im Außenbezirk sind wichtig, damit die Feuerwehrleute im Brandfall schnell die Flammen bekämpfen können. Dennoch knirschen einige Grundstückbesitzer mit den Zähnen, wenn es darum geht, eine solche Wasserquelle anzulegen und zu unterhalten. Das berichtet zumindest Klaus Hesselmann, stellvertretender Wehrführer aus Lüdinghausen.
Schwarze Schafe gibt es immer und überall. Auch unter den Betreibern von Löschteichen. Das weiß Klaus Hesselmann aus Erfahrung. Der stellvertretende Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Lüdinghausen hat in Sachen Brandschau den Hut auf. Alle sechs Jahre überprüft er im Auftrag der Stadt die Löschteiche im Außenbereich. Dann begutachtet er, wie die Grundstücksbesitzer die Auflagen der Brandschutzordnung des Kreises Coesfeld umgesetzt haben – und ob die Teiche an 365 Tagen im Jahr einsatzbereit sind.
Das Ergebnis fällt laut des 56-Jährigen „so und so“ aus. Während einige Betreiber sogar „mehr machen, als sie müssten“, hätten andere Grundstücksbesitzer überhaupt kein Verständnis dafür, dass sie in ihr eigenes Portemonnaie greifen müssen, um einen funktionierenden Löschteich anzulegen und zu unterhalten. Wer dazu verpflichtet ist, entscheidet zum einen die Grundstücksgröße, zum anderen die Nutzung. Um einen Richtwert zu nennen, wählt Hesselmann folgende Beispiele: 40.000 Liter muss ein Löschteich neben einem entsprechend großen Wohnobjekt fassen, bis zu 300.000 Liter sind bei einem gewerblich betriebenen Bauernhof erforderlich.
Klaus Hesselmann
Stellt Hesselmann bei der Brandschau Mängel fest oder fallen Missstände während eines Feuerwehreinsatzes auf, dann bekommt der Betreiber einen entsprechenden Bericht. Absender ist das Ordnungsamt der Stadt Lüdinghausen, wie die Pressesprecherin aus dem Rathaus, Anja Kleykamp, bestätigt. Darin wird ein Zeitraum angegeben, in dem der Löschteich-Zustand optimiert werden muss. Währenddessen kann eine Wiederholungsschau erfolgen. Ist die Frist verstrichen und nichts geschehen, wird der Kreis Coesfeld informiert.
Dass es eine finanzielle wie arbeitsintensive Belastung sein kann, dauerhaft einen intakten – also weder verschlammten noch zugewucherten, stets gut erreichbaren sowie immer ausreichend mit Wasser gefüllten – Löschteich vorzuhalten, versteht Hesselmann. Aber: „Das ist absolut sinnvoll.“ Als beispielsweise im Sommer vor zwei Jahren ein Bettenfachgeschäft in Aldenhövel gebrannt hat, sei der Löschteich die Rettung gewesen: „Sonst wäre der komplette Ausstellungsraum abgebrannt“, ist sich der stellvertretende Wehrführer sicher. Löschteiche dienten insbesondere zu Einsatzbeginn als schnell zugängliche Wasserquelle. Während der Löscharbeiten könnten die Feuerwehrleute dann – wenn nötig – planen und organisieren, wie sie an weiteres Wasser kommen.
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