Christen feiern ökumenisch Weihnachten
Mut und Zuversicht vermittelt
Lüdinghausen
Trotz der durch die Corona-Auflagen erschwerten Bedingungen haben die katholische Felizitas-Gemeinde und die evangelische Kirchengemeinde an der Tradition der ökumenischen Weihnachtsgottesdienste festgehalten. Es entwickelte sich ein ganz besonderer Zauber, der den Christinnen und Christen mit Sicherheit Mut und Zuversicht für die kommenden schweren Wochen geben dürfte.
Sie haben schon Tradition – die Open-Air-Gottesdienste im Schatten der Burg Vischering. Und das auf zweierlei Weise: Schon 2018 und 2019 feierten dort viele evangelische und katholische Christinnen und Christen gemeinsam ökumenisch Weihnachten. Und seit Mitte Mai kommen an diesem Ort auch Sonntag für Sonntag jeweils um halb zwölf viele Gläubige zusammen, um gemeinsam Gottesdienst zu feiern und sich in den schwierigen Zeiten unter sicheren Bedingungen für ihr Leben zu stärken.
So war es kein Wunder, dass sich die katholische Felizitas-Gemeinde und die evangelische Kirchengemeinde wieder entschlossen hatten, beide Traditionen auch an Heiligabend fortzuführen – trotz der besonderen Rahmenbedingungen durch die sich verschärfende Corona-Pandemie. Da die Resonanz bei den erforderlichen Anmeldungen so groß war, wurden kurzerhand zwei Gottesdienste auf der großen Fläche unterhalb der St. Georg-Kapelle abgehalten, um 17 Uhr mit rund 350 Besuchern, um 18.30 Uhr mit 170 Gästen. Jeweils mit reichlich Abstand, Mundschutz und ohne Gesang - diese Sicherheits-Vorgaben wurden problemlos eingehalten. Und trotz dieser widrigen Umstände entwickelte sich ein ein ganz besonderer Zauber, der den Christinnen und Christen mit Sicherheit Mut und Zuversicht für die kommenden schweren Wochen geben dürfte.
Entsprechend zufrieden zeigte sich auch die evangelische Pfarrerin Silke Niemeyer, die die Gottesdienste an der Seite von Pastoralreferent Michael Kertelge und Pfarrer Benedikt Elshoff zelebrierte: „Wir haben vertraut, dass Menschen, die zu einem Weihnachtsgottesdienst kommen, nächstenliebende Menschen sind, die verantwortungsvoll handeln. Und so war es auch.“ Beim Ankommen, auf der Wiese und auch auf dem Weg nach Hause – die friedliche Stimmung, voller Erwartung, Aufmerksamkeit und Respekt habe alle beeindruckt und wohl jeden gestärkt, der da war. Ganz besondere Augenblicke der Feiern waren, als Matthias Beckmann das Gloria auf seiner Trompete verjazzt interpretiert hat und darin die ganze Gebrochenheit und auch Glaubenshoffnung tönte. Und wie das Lied „Stille Nacht“ von den Menschen gesummt wurde und zwischen ihnen vibrierte, so Silke Niemeyer.
Über diese beiden „traditionellen“ Gottesdienste hinaus fanden rund 50 weitere kleine Nachbarschafts-Gottesdienste – ebenfalls unter freiem Himmel – an vielen Orten in Lüdinghausen und Seppenrade statt. Das neue Jahr soll hoffnungsvoll mit einem ökumenischen Gottesdienst begrüßt werden – am 1. Januar 2021 um 11.30 Uhr unter freiem Himmel an der Burg Vischering.
Startseite