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Nacht der Bibliotheken in der Stadtbücherei St. Felizitas

Mario Kart, Gedichte und mehr

Lüdinghausen

Viele Aktionen warteten am Freitagabend bis Mitternacht auf die Besucher der Stadtbücherei St. Felizitas in Lüdinghausen. Diese machte mit bei der Nacht der Bibliotheken.

Von Arno Wolf Fischer

Am Freitagabend war es soweit: die Nacht der Bibliotheken. Klar, dass auch die Stadtbücherei St. Felizitas mit einem bunten Programm bis Mitternacht vertreten war. Fotos, Spiele, Glücksräder, Gedichte und vor allem die „Tonie-Boxen“ mit Sprachaufnahmen und kleinen Figuren. „Angst vor mir selbst“ lautete das Gedicht, das die 14-jährige Lisa beim „Open Mic“ vortrug. „Ich bekomme keinen klaren Gedanken mehr. Bin ich ein Bösewicht?“ Die Lektion der Dichtung: Jeder hat die Wahl zwischen zwei Seiten in sich.

Mario Kart auf Großbildschirm gespielt

Mitarbeiterin Nicole Langer brachte den Kindern derweil das Programmieren kleiner Roboter nahe, während ein paar Reihen weiter die Controller in Aktion waren. Auf dem großen Bildschirm: natürlich „Mario Kart“. Im Obergeschoss fotografierte Büchereileiter Peter Mählmann Jugendliche vor einer weißen Wand, um sie vor selbst gewählten Hintergründen zu platzieren. „Das Ägyptenbild!“, war sich eine Gruppe junger Mädchen einig. „Da projizieren wir euch jetzt rein“, folgte die Ansage von Mählmann und dann ging es ganz schnell: „Jetzt steht ihr schon vor den Pyramiden.“

eim Glücksrad für Kinder gab es derweil vom Wasserspritzer bis zum Zollstock allerhand Kleinkram zu gewinnen, während eine Umfrage zur „Bibliothek der Dinge“ Meinungen zu einem neuen Konzept einholte. Es geht ums Ausleihen von Gegenständen. „Vom Dreirad bis zur Backform sind der Fantasie da keine Grenzen gesetzt“, stellte Mählmann in Aussicht. Medienpädagogin Julia Katthöfer und die freiberufliche Sprecherin Eva Osinski brachten dem Publikum schließlich die „Tonie-Boxen“ nahe. Mitte 2022 hatten Freiwillige, darunter Schüler, mit dem Projekt begonnen. Die Idee ist simpel und richtete sich zunächst nur an Kinder: Eine Box enthält ein Hörspiel oder eine Geschichte, die abgespielt wird, sobald eine kleine Figur darauf platziert wird. Mitinitiatorin und Sprecherin Anke Brandmeier habe einen entscheidenden Anstoß gegeben, sind sich Katthöfer und Osinski einig.

Julia Katthöfer

Sie hat uns gezeigt: „Es gibt auch eine andere Zielgruppe.“ Gemeint sind hier Senioren. Schnell war eine „lauschige Ecke zwischen den Büchern“ gefunden, erinnert sich Osinski, und schon konnte es losgehen. Dann die Details: Es gibt einen „Plaudertonie“ und zwei „Geschichtentonies“. Sie spielen Kurzschichten, Gedichte, aber auch ganze literarische Werke ab. „Wir hoffen, dass die Tonies Sonnenschein und Lächeln in Seniorenheime bringen“, betonte Katthöfer und stellte klar: „Das ist ein fortlaufender Prozess.“

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