Mit Forschungspreis bedacht
Strahlendes Lächeln trotz Zahnspange
Lüdinghausen
Auffällige Drahtspangen, die Erwachsene wieder zu gedemütigten Teenagern machen, müssen nicht mehr sein. Wer seine schief oder zu eng stehenden Zähne korrigieren lassen möchte, kann sich mittlerweile einer neuen – und vor allem – unsichtbaren Methode bedienen.
Der Fachmann spricht dabei von „Aligner Orthopädie“ und meint dabei den Einsatz von transparenten Kunststoffschienen. Dieses Verfahren, erst 2001 in Deutschland eingeführt, wird auch in der Kieferorthopädischen Praxis von Dr. Andreas Hellak und Dr. Tobias Hellak in Lüdinghausen angewandt. Und nicht nur das. Andreas Hellak, der gemeinsam mit seinem Bruder im Februar die Praxis an der Wolfsberger Straße in der alten Sparkasse übernommen hat, ist jetzt für seine Forschungsarbeit zu möglichen Nebenwirkungen kieferorthopädischer Eingriffe mit dem international renommierten Wissenschaftspreis der Deutschen Gesellschaft für Aligne Orthodentie (DGAO) ausgezeichnet worden. Hellak und sein Team teilen sich den mit 14 000 Euro dotierten Preis mit einer Freiburger Arbeitsgruppe.
„Alle zwei Jahre veranstaltet die DGAO einen wissenschaftlichen Kongress. In diesem Jahr haben über 500 internationale Kieferorthopäden teilgenommen“, erzählt Andreas Hellak. Vor diesem versierten Fachpublikum hat der Wahlmünsteraner am 24. November das Ergebnis seiner zweijährigen Forschungsarbeit vorgestellt. „Das war schon beeindruckend“, erinnert sich der 34-Jährige, der immer noch jede Woche nach Marburg pendelt, um dort an der Uniklinik weiter seine Studien zu betreiben und junge Kollegen auszubilden.
„Ich bin dankbar, dass ich beides – die praktische Arbeit in unserer Praxis hier in Lüdinghausen und die Forschung – so gut unter einen Hut bekomme.“ Dafür verbringt der Kieferorthopäde eine Menge Zeit mit seinem Auto auf der „Sauerlandlinie“, wie er schmunzelnd erzählt. Für ihn lohnt sich der Aufwand offenbar – nicht nur wegen der 7000 Euro Preisgeld, die Hellak wieder in seine Forschungsarbeit stecken wird.
Wermutstropfen für alle Kassenpatienten: die unsichtbare Spange bekommen in der Regel nur Privatpatienten erstattet. Für alle anderen heißt es, selber zahlen oder doch auf die gute alte Drahtspange zurückgreifen.
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