Ortsvereinsvorsitzender Michael Spiekermann-Blankertz zu 160 Jahren SPD
„Wir sind die Partei für die Schwächeren“
Lüdinghausen
Zum 160. Geburtstag seiner Partei erzählt der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Michael Spiekermann-Blankertz, warum er sich für die Sozialdemokraten entschieden hat. Und er wirft einen posaitiven Blick in die Zukunft.
Sie feiert am heutigen Dienstag (23. Mai) ihren 160. Geburtstag – gegründet 1863 von Ferdinand Lassalle als Allgemeiner Deutscher Arbeiterverein. Ob die SPD angesichts aktueller Umfragewerte allerdings tatsächlich Grund zu feiern hat, ist durchaus mit Zweifeln behaftet. Liegt sie nach Umfragen im Bund doch bei nur noch 18 Prozent Zustimmung – zehn Prozent hinter der CDU und nur noch zwei vor Grünen und AFD.
Für Michael Spiekermann-Blankertz steht indes fest: „Die älteste Partei Deutschlands wird immer wichtig sein.“ Schließlich gebe es immer wieder Hochs und auch Tiefs. Mit Blick auf die vielfältigen Fragestellungen in der heutigen Gesellschaft stellt der Vorsitzende des Lüdinghauser SPD-Ortsvereins und das langjährige Ratsmitglied fest: „Die Sozialdemokratie lebt mehr denn je.“
Michael Spiekermann-Blankertz
Der 63-Jährige ist seit 1983 in der Partei. Damals, so erzählt er, habe er zunächst noch geschwankt zwischen den Grünen und den Sozialdemokraten. „Ich habe gegen den Nato-Doppelbeschluss und Atomkraft demons-triert“, erzählt er. Den Ausschlag für die SPD habe letztlich deren aus seiner Sicht größere soziale Kompetenz gegeben. Und: „Mein Opa war schon Genosse.“
Gehadert habe er mit seiner Partei vor allem zu Zeiten der Kanzlerschaft von Gerhard Schröder und dessen Agenda 2010 – „trotz einiger guter Ansätze“. Denn von dessen „Fördern und Fordern“ sei letztlich nur das Fordern geblieben, eine Umverteilung von unten nach oben. Eine klassische Arbeiterpartei sei die SPD längst nicht mehr. Denn auch den klassischen Arbeiter gebe es nicht mehr. „Wir sind die Partei für die Schwächeren in der Gesellschaft“, betont der Lüdinghauser den sozialen Anspruch seiner Partei.
Trotz aller Querelen und Dissonanzen werde die SPD-geführte Koalition bis zum Ende der Legislatur Bestand haben. Jede Partei versuche ihr Profil zu schärfen, und das gehe eben nur mit unterschiedlichen Standpunkten.
Michael Spiekermann-Blankertz
Die derzeitige Parteiführung hat bei Spiekermann-Blankertz gute Karten. Vor allem Saskia Esken gebe mittlerweile „ein gutes Bild ab“. Die Doppelspitze tue der Partei gut. Sie sei „stärker als man glaubt“. Mit Blick auf die Umfragewerte ist der kaufmännische Angestellte bei den Stadtwerken Münster und langjährige Betriebsrat überzeugt: „Wir kommen wieder nach vorne.“
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