Ärger über gestohlene Holztulpen
Appelhülsener beklagen Vandalismus
Appelhülsen
Sie sollen den Ort verschönern, werden aber regelmäßig verwüstet. Aus Beeten der Gemeinde verschwinden Dekorationsgegenstände. Ein ehrenamtlicher Helfer fordert mehr Aufmerksamkeit.
Eigentlich kümmert sich Hans-Jürgen Kathmann gerne um das Beet an der großen Kreuzung in Appelhülsen. In letzter Zeit sorgt es bei ihm aber immer öfter für Frustration. Erst kürzlich wurden Holztulpen gestohlen, die er zur Dekoration aufgestellt hatte – nicht zum ersten Mal. „Wenn ich das sehe, habe ich bald keine Lust mehr darauf“, sagt er.
Die Beete an der Kreuzung Lindenstraße und Weseler Straße sollen den Ortskern ein wenig freundlicher gestalten. Im vergangenen Jahr hatten die Initiative „Zukunft Appelhülsen“ und der Förderverein sie angelegt (wir berichteten). Um die Pflege kümmern sich einige Appelhülsener ehrenamtlich – auch Kathmann. Der 77-Jährige ärgert sich seitdem regelmäßig darüber, wie andere mit dem Beet umgehen, das er zweimal die Woche pflegt.
Diebstähle und Unachtsamkeit
Fußgänger würden Pflanzen aus der Erde reißen, Radfahrer mitten durch das Beet fahren. Wenn Kathmann sich über die Situation beklagt, höre er Sätze wie „Es sind doch nicht deine Blumen.“ Denn das Beet gehöre schließlich der Gemeinde. Am schlimmsten aber seien die Diebstähle, die beschäftigen ihn schon lange.
Bereits im vergangenen Jahr seien die Tulpen und Gänse aus Holz verschwunden, die Kathmann selbst angefertigt hat. Die eigenen Figuren stellt er in diesem Jahr gar nicht erst auf. Die Tulpen hat er im März wieder in das Beet gesteckt. Sechs von ihnen seien bereits wieder verschwunden, sagt er.
Politische Kritik oder dummer Jungenstreich
Markus Specking kümmert sich um ein Beet auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Er ist zweiter Vorsitzender des Fördervereins und Mitglied der Initiative „Zukunft Appelhülsen“. Specking kann sich gut vorstellen, dass politische Gründe hinter dem Vandalismus stecken. Denn die blauen und gelben Tulpen drücken Solidarität mit der Ukraine aus. „Zu mir haben schon Leute gesagt: ‚Gut, dass die Tulpen da nicht mehr stehen.‘ Vielleicht sehen manche die Botschaft kritisch“, sagt er.
Ebenso könne es sich aber um einen „dummen Jungenstreich“ handeln. Denn die große Mehrheit freue sich über die Gestaltung der Kreuzung. „Es ist immer einer von 100, der alles kaputt machen kann. Der sticht leider immer heraus“, sagt Specking. Über eine Anzeige haben die beiden Männer schon nachgedacht, sich aber letztlich dagegen entschieden. „Es ist, wie es ist“, sagt Specking. Für neue Tulpen sei aber bereits gesorgt. „Man muss es immer wieder versuchen.“
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