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Massive Kritik am Bauvorhaben Stiftsstraße

„Das darf nicht realisiert werden“

Nottuln

Der mobile Baukulturbeirat des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe soll sich mit dem Bauvorhaben Stiftsstraße 5 befassen. Das hat die Politik mehrheitlich entschieden. Im Fachausschuss wurde massive Kritik an den Plänen des Architekten geübt.

Von Ludger Warnke

Die geplante Bebauung auf dem Grundstück Stiftsstraße 5 ist im Ausschuss für Bauen und Planen auf massive Kritik gestoßen. Foto: Ludger Warnke

Der beantragte Bau von zwei Mehrfamilienhäusern (17 Wohnungen) mit Tiefgarage auf dem Grundstück Stiftsstraße 5 (wir berichteten) ist im Ausschuss für Bauen und Planen auf nahezu einhellige massive Kritik gestoßen. Vor allem an der Größe der Gebäude, an den fehlenden Gewerbeeinheiten und an der Erschließung entzündete sich die Kritik.

Ein Antrag der SPD, dass die Gemeinde sofort eine ablehnende Stellungnahme beim Kreis Coesfeld (Genehmigungsbehörde) abgibt, fand allerdings keine Mehrheit. Vielmehr entschied der Aussschuss mit 6:4-Stimmen bei einer Enthaltung, dass sich der mobile Baukulturbeirat des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe damit beschäftigen soll. Diesen Weg hatte auch die Verwaltung vorgeschlagen.

Das Bauvorhaben auf einem Grundstück, das auch die Gemeinde gerne gekauft hätte, löst bei einigen Ausschussmitgliedern, aber auch bei Anliegern massive Verärgerung aus. Herbert van Stein (UBG) kritisierte am Dienstagabend die fehlenden Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss, die Höhe der Gebäude sowie die Erschließung über den Gehweg am Kastanienplatz. Die UBG wolle eine Planung, die der Gemeinde dienlich sei. Van Stein: „Eine Bebauung in dieser Form tut uns nicht gut.“

Drastisch formulierte Wolfgang Danziger (SPD seine Ablehnung. „Für unsere Fraktion ist so ein Gebäude an dieser Stelle unvorstellbar.“ Das Gebäude werde den kompletten Charakter des Kastanienplatzes zerstören und auch Veranstaltungen in diesem Bereich gefährden. Danziger beklagte das Fehlen eines Ortsentwicklungskonzeptes.

„So ein Projekt ist kontraproduktiv“, stellte Helmut Walter (FDP) fest. „Das darf in dieser Form nicht realisiert werden.“ Ein solches Projekt verdeutliche, dass man nun eine gezielte Ortsentwicklung auf den Weg bringen müsse.

Eine derart massive Bebauung an dieser Stelle sahen auch CDU und Grüne kritisch. Allerdings mit Blick auf die Wohnraumknappheit plädierten sie dafür, dem Vorschlag der Verwaltung zu folgen und den Baukulturbeirat einzuschalten.

Nach Auskunft der Verwaltung hat der Beirat in anderen Fällen gute Lösungen erarbeitet. Losgelöst vom Beirat kann die Gemeinde zudem weiterhin bei Bedarf auf andere Instrumente wie zum Beispiel eine Veränderungssperre zurückgreifen.

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