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Sendener Windkraftpläne Thema im Nottulner Rat

Debatte über 50 Meter

Nottuln

Über Abstände von Windkraftanlagen zur Wohnbebauung ist schon viel diskutiert worden. Jetzt kam im Nottulner Gemeinderat eine weitere dazu.

Von Ludger Warnke

Schöne Bilder von Windkraftanlagen können nicht darüber hinwegtäuschen, dass der weitere Ausbau der Windenergie sehr kontrovers diskutiert wird. Foto: Dieter Klein

Das Thema „Ausbau der Windenergie“ löst regelmäßig kontroverse und erregte Debatten aus. Auch in dieser Woche im Nottulner Gemeinderat. Dabei ging es gar nicht um Nottulner Pläne, sondern um Pläne der Gemeinde Senden zur Ausweisung von möglichen Konzentrationszonen. Und weil eine dieser Flächen, die sogenannte Konzentrationszone 8, im Bereich der Appelhülsener Bauerschaft Hangenau an das Nottulner Gemeindegebiet grenzt und damit auch Einwohner der Gemeinde Nottuln betroffen sein könnten, ist auch die Gemeinde Nottuln Verfahrensbeteiligte. In der Stellungnahme, die der Rat mit 16:12 Stimmen beschlossen hat, wird Nottuln den Sendenern einen Abstand von 450 Metern von Windkraftanlagen zur Wohnnutzung im Außenbereich empfehlen. 50 Meter mehr, als Senden selbst plant. Dabei hat Senden mit der 400-Meter-Regelung den immissionsschutzrechtlichen Mindestabstand von 300 Metern bereits um einen Vorsorgepuffer von 100 Metern erweitert.

Wie schon zuvor im Fachausschuss, entzündete sich an den zusätzlichen 50 Metern auch im Rat eine Debatte. Ist derjenige, der für den größeren Abstand stimmt, ein Windkraftgegner? Grünen-Ratssprecher Richard Dammann zielte mit seiner Bemerkung, heute werde man diejenigen erkennen können, die gegen die Windkraft seien, darauf ab. Und löste damit gleich eine Erwiderung von FDP-Fraktionsmitglied Dr. Martin Geuking aus: Man könne durchaus gegen einzelne Windkraftanlagen und trotzdem für die Erreichung der Klimaziele sein.

CDU-Fraktionsvorsitzender Hartmut Rulle verwies darauf, dass für Nottuln die 450-Meter-Abstandsregel geltende Ausgangslage sei. Daran orientiere man sich, die CDU sei aber auch offen für neue Diskussionen und Entwicklungen. 

SPD-Ratsmitglied Manfred Gausebeck sorgte sich, welches Signal Nottuln mit der größeren Abstandsempfehlung aussende. „Lasst Senden die 400 Meter, wir halten uns da raus“, so sein Vorschlag.

Übrigens: Einen förmlichen Gemeinderatsbeschluss zum 450-Meter-Abstand auf Nottulner Gemeindegebiet gibt es bislang nicht, erläuterte Fachbereichsleiter Jonas Sonntag von der Gemeindeverwaltung auf Nachfrage unserer Zeitung. Der 450-Meter-Abstand berücksichtige aber den letzten Diskussionsstand der derzeit ruhenden Windkraftplanungen.

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