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Festakt zur Öffnung der Wassermühle Schulze Westerath

Eine echte Rarität

Nottuln

Welche enge emotionale Bindung die Familie Schulze Westerath in Stevern zu ihrem alten Mühlengebäude hat, wurde am Freitag bei der Feierstunde zur Eröffnung der restaurierten Mühle an einer Stelle ganz besonders deutlich: Da berichtete Detmar Schulze Westerath, wie er selbst als junger Mann noch bis in die 70er-Jahre hinein als Müller gearbeitet habe.

Ludger Warnke

Nun sei die restaurierte Mühle wieder voll funktionsfähig. Dass die alte Tradition der Müller im Hause Schulze Westerath nun an die nächste Generation übergeben werden könne, das freue ihn ganz besonders, sagte er mit Blick auf seinen Sohn Hubertus.

Familie, Freunde sowie die Vertreter der unterstützenden Stiftungen und vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe, der Bezirksregierung Münster und der Gemeinde Nottuln waren der Einladung des Förderkreises gefolgt, um die Öffnung der Mühle für die Öffentlichkeit nach mehrjähriger Restaurierung würdig zu begehen.

„Ursprünglich ging es ja nur darum, das Dach und einige Fenster zu erneuern“, blickte Detmar Schulze Westerath auf die Anfänge zurück. „Doch 2006 stand dann Peter Petersen vor der Tür“, fügte Schulze Westerath schmunzelnd hinzu. Der Berliner Architekt war durch Zufall über seine Partnerin auf das Gebäude gestoßen und hatte sofort ein gutes Gefühl: „Daraus kann man etwas machen.“ So entwickelte sich eine sehr erfolgreiche und enge Zusammenarbeit, wofür ihm Familie Schulze Westerath gestern noch einmal ausdrücklich dankte und ihm zur Erinnerung das Buch „Alte Dörfer im Münsterland“ von Theo Damm (Verlag Aschendorff) überreichte.

Zu Beginn hatte Pfarrdechant Norbert Caßens, der die historische Mühle mit frisch entnommenem Wasser aus der Stever segnete, auf die besondere Bedeutung des Gebäudes als Schutz für Menschen und als Ort der Arbeit hingewiesen. Stellvertretende Landrätin Anneliese Haselkamp sprach von einer „beeindruckenden Privatinitiative“, Bürgermeister Peter Amadeus Schneider lobte das Engagement der Familie Schulze Westerath, und Sigrid Karliczek, Ortskuratorin Münster der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, freute sich: „Es macht so viel Spaß, dieses Ergebnis zu sehen. Hier steckt viel Herzblut drin.“

Geradezu euphorisch wurde Hans-Günther Fascies von der NRW-Stiftung. „Nottuln ist das Herz des Münsterlandes", betonte der Heimatfreund. Die Mühle Schulze Westerath stelle eine „baugeschichtliche Rarität“ unter den 180 Mühlen in Nordrhein-Westfalen dar.

► An diesem Wochenende können sich alle Mühlenfreunde selbst ein Bild verschaffen. Am Samstag und am Sonntag werden jeweils in der Zeit von 11 bis 18 Uhr Führungen angeboten.

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